Fachtag der AG 78 beschäftigt sich mit Trauma und Bindung

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Mit über 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fand kürzlich der fünfte Fachtag der AG 78 rund um das Thema Trauma und Bindung statt. Dass frühkindliche Traumatisierungen und Störungen der Bindungsfähigkeit eng zusammengehören, steht mittlerweile außer Frage. Wenn im Kindesalter das sichere Netz aus Schutz, Fürsorge und Sicherheit nicht vorhanden oder zerstört wird, so beeinflusst es die Entwicklung hinein ins erwachsene Alter.

Die Folgen der erlebten Traumata sind dabei vielfältig und zeigen sich auch im pädagogischen Alltag auf unterschiedlichste Weise. Genau mit diesen Themen beschäftigte sich auch der kürzlich stattgefundene Fachtag „Trauma und Bindung“. Die AG 78 organisierte den Fachtag in enger Zusammenarbeit mit dem Jugendamt des Wetteraukreises.

Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch begrüßte rund 90 pädagogische Fachkräfte der öffentlichen und freien Jugendhilfe, die in hybrider Form an dem Fachtag teilnahmen: „Die professionelle Auseinandersetzung zu den Themen Bindung und Trauma ist maßgeblich für Beratung und passgenaue Leistungsangebote in der öffentlichen und freien Jugendhilfe.“

Inhaltlich ging es dann mit zwei Impulsreferaten los. Dr. Daria Kasperzack, leitende Psychologin der Ambulanz in Butzbach der KJP Marburg und ihr Kollege Edgar Höhne, Leiter der Trauma-Ambulanz gaben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zunächst Impulse zu Diagnostik und Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie.

Anschließend ging Inge Liebel-Fryszer, Psychologische Psychotherapeutin, in einem Vortrag auf die Bedeutung des emotionalen Systems der Bindung ein. Vor allem die Einschränkung traumatisierter Menschen, vertrauensvolle Beziehungen einzugehen, habe massive Auswirkungen und sei zentraler Bestandteil therapeutischer Bemühungen, so Liebel-Fryszer.

Am Nachmittag hatten die Teilnehmer/innen dann die Möglichkeit in den verschiedenen Denkwerkstätten in den Dialog und die inhaltliche Vertiefung zu gehen.

„Der Fachtag hat deutlich gezeigt, wie wichtig es ist, dass gerade bei diesem Themenkomplex die Zusammenarbeit der Hilfesysteme, also freie Jugendhilfe, Jugendamt und Psychiatrie, auf eine gute Basis gestellt ist“, resümieren Sarah Goldbach, Vorsitzende der AG 78 und Jutta Messerschmidt, Leiterin des Fachdienstes Jugendhilfe.



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