Mobile Teams bieten niedrigschwellige Impfangebote

Service
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Seit dem 1. September wird im Wetteraukreis nicht nur im Impfzentrum und in Hausarztpraxen geimpft. Zwei Impfteams der Johanniter-Unfall-Hilfe sind im Auftrag des Wetteraukreises unterwegs und werden noch bis in den Oktober hinein diese niedrigschwelligen Angebote machen. Schon im August gab es unter der Überschrift ‚Impfen und Kultur‘ und ‚Impfen und Einkaufen‘ solche Angebote.

Impfteams1509_jk.jpg

„Wir haben in den vergangenen 14 Tagen Impfangebote für rund 20 Schulen gemacht und dabei mehr als 500 Impfungen durchgeführt. Auch eine ganze Reihe von Eltern und Geschwisterkindern haben die Gelegenheit genutzt, sich die Schutzimpfung gegen das Corona-Virus zu holen“, berichtet Landrat Jan Weckler.

Das größte Interesse an der Impfaktion gab es in den Beruflichen Schulen am Gradierwerk in Bad Nauheim, wo sich insgesamt 104 Menschen haben impfen lassen. Doch nicht nur an Schulen wird geimpft. Am heutigen Mittwoch und am Donnerstag steht ein Impfteam des Impfzentrums Büdingen am Friedberger Europaplatz vor der Kreishaus und bietet in der Zeit von 11 bis 16 Uhr Impfungen an. „Wir beteiligen uns an der bundesweiten Aktion #HierWirdGeimpft – um mit mobilen Impfangeboten in Friedberg, Wölfersheim, Ortenberg und Gedern möglichst viele Menschen zusätzlich zu erreichen, die aus welchen Gründen auch immer nicht ins Impfzentrum nach Büdingen kommen oder sich einen Temin beim Hausarzt geben lassen konnten“, so Weckler weiter.

Am Samstag, dem 18. September, werden in der Zeit von 10 bis 13 Uhr, in der Turnhalle Wölfersheim-Södel, die Impfungen angeboten, am gleichen Tag, von 15 bis 18 Uhr, auf dem Elvis-Presley-Platz in Friedberg.

Am Sonntag, dem 19. September, gibt es ebenfalls zwei Impfangebote, zwischen 9 und 12 Uhr, im Bürgerhaus in Ortenberg, und zwischen 15 und 18 Uhr, im Schloss Gedern in der KulturRemise.

Das Robert-Koch-Institut hat unlängst vor einem fulminanten Verlauf der vierten Welle gewarnt. „Die vierte Welle betrifft alle Altersgruppen, nahm zunächst aber insbesondere durch Infektionen innerhalb der jungen erwachsenen Bevölkerung an Fahrt auf und breitet sich zunehmend auch in höhere Altersgruppen aus. Die meisten hospitalisierten Fälle wurden weiterhin in den Altersgruppen der 35- bis 59-Jährigen übermittelt“, heißt es im letzten Wochenbericht des RKI.

Mittlerweile sind fast 95 Prozent der Corona-Intensivpatienten ungeimpft. Es müsse unbedingt verhindert werden, dass das Gesundheitssystem überlastet werde. „Deshalb sollte man sich jetzt impfen lassen“, appelliert Landrat Jan Weckler an noch nicht Geimpfte.

Am heutigen Mittwoch steht das Impfmobil auf dem Friedberger Europaplatz, wir haben mit Moritz K. (35) über seine Motive, sich zu Impfen, gesprochen:

Warum haben Sie sich heute impfen lassen?

Ich war lange Zeit skeptisch. Ich bin gesund, treibe regelmäßig Sport und gehöre mit Mitte 30 noch immer zum jüngeren Teil der Bevölkerung. Ernsthaft krank war ich, bis auf eine kurze, heftige Erkältung im letzten Jahr, lange nicht.“

Und warum dann doch die Impfung?

Meine Eltern gehören zu den „jungen Alten“. Doch dann wurde meine Mutter schwer krank, gehörte plötzlich zur Risikogruppe. Ich bin deshalb über meinen Schatten gesprungen, und lasse mich impfen – ich könnte es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren, wenn sie wegen mir an Corona erkrankt und ihre Situation so noch schlimmer wird.“

Also helfen Sie mit der Impfung anderen?

Nicht nur. Eine Rolle spielt auch, dass ich während der Hochphase der Pandemie oft einsam war. Als Alleinstehender war ich vor Corona viel unterwegs. Wenn ich mit der Impfung wieder unbeschwert auf Veranstaltungen gehen kann, dann ist es ein Preis, den ich gerne zahle.

Ihre Bedenken sind weg?

Nach den vielen Millionen Impfungen, die bisher stattgefunden haben, weiß man inzwischen sicher, dass die Nebenwirkungen der Impfung tatsächlich sehr selten auftreten.

Foto: Im Hintergrund von links Amtsarzt Dr. Reinhold Merbs, Landrat Jan Weckler, Beatrix Schäfer, Renate Ronneberger, Ärztin Kathrin Suttner und Impfwillige.



PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von WETTERAU.NEWS!

online werben