Im Wetteraukreis wurden insgesamt 1936 ausbildungsplatzsuchende Jugendliche seit Oktober 2023 registriert. Die Arbeitsagentur verzeichnet damit einen Rückgang um 32 junge Menschen gegenüber dem Vorjahr. 160 Jugendliche waren zum Stichtag Ende September noch unversorgt, also hatten keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz und waren nicht bei einer weiterführenden Schule oder einer Universität eingeschrieben. Dies entspricht einem Anstieg um 25 Personen gegenüber dem Vorjahresvergleich.
Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 67 auf nun 1674 gesunken. Zum Berichtsjahresende waren noch 210 Ausbildungsstellen unbesetzt, 153 mehr als im Vorjahr. „Obwohl die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr auf 4023 zurückgegangen ist, stehen den 348 unversorgten Jugendlichen aktuell noch 369 offene Stellen zur Verfügung. Die Chancen einen Ausbildungsplatz zu bekommen sind damit im gesamten Agenturbezirk hoch. Dennoch fällt es vielen Betrieben schwer, ihren Fachkräftebedarf zu decken und die Ausbildungsstellen zu besetzen. Gründe liegen im demografischen Wandel, dem geänderten Bildungsverhalten und den einseitigen Berufswünschen. Fast 40 Prozent unserer Bewerberinnen und Bewerbern konzentrieren sich auf nur insgesamt zehn Ausbildungsberufe. Zu den bevorzugten Wunschberufen zählen der bürokaufmännische oder technischen Bereich im KfZ Gewerbe. Die Konkurrenz in diesen Berufen ist damit besonders hoch. Berufswünsche und Ausbildungsangebot stimmen oft nicht überein. Unsere Berufsberaterinnen und -berater können hier Alternativen aufzeigen.", argumentiert der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gießen, Michael Beck.
„Die Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, gemeinsam mit den Unternehmen zu agieren – für die jungen Menschen und die wirtschaftliche Zukunft unserer Region. Wir setzen hier verstärkt auf persönliche Beratung. In diesem Jahr waren wir viel auf Messen unterwegs und boten virtuelle Info-Abende an, um Jugendliche und Unternehmen zusammenzubringen und beide Seiten dabei kontinuierlich und intensiv zu begleiten. Denn zur Sicherung des Fachkräftebedarfs spielt die duale Berufsausbildung immer noch eine zentrale Rolle.", betont Beck abschließend. Im gesamten Bezirk der Arbeitsagentur Gießen, zu dem die Landkreise Wetteraukreis, Vogelsbergkreis und Gießen gehören, wurden seit September 2022 insgesamt 4379 Bewerber aufgenommen und beraten. Dies entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 93 Jugendliche. Arbeitgeber meldeten von September 2023 bis Oktober dieses Jahres der Arbeitsagentur Gießen insgesamt 4023 Ausbildungsstellen. 286 Stellen weniger als vor einem Jahr. Zum Stichtag am 30. September waren noch 369 Ausbildungsstellen unbesetzt. 97 Stellen mehr als noch ein Jahr zuvor.
Bis zum Ende des Berechnungszeitraums waren 348 junge Menschen noch unversorgt. Bei sogenannten Nachvermittlungs-Aktionen wurde diese Jugendlichen noch die Möglichkeit beispielsweise eine Ausbildung in diesem Jahr zu beginnen, auf eine weiterführende Schule zu gehen sowie ein freiwilliges soziales Jahr abzuleisten, angeboten. Als weitere Alternative können die sogenannten „unversorgten Bewerber" bis August nächsten Jahres eine Einstiegsqualifizierung, eine Art Jahrespraktikum, zur Vorbereitung auf den Ausbildungsstart 2025 in einem Betrieb absolvieren.
Hintergrund: Bei den genannten Zahlen handelt es sich um eine so genannte Geschäftsstatistik der Bundesagentur für Arbeit. Es werden nur Stellen und Bewerber erfasst, die bei der Arbeitsagentur, den Jobcentern (Wetterau und Gießen) sowie dem Kreisjobcenter (Kommunale Vermittlungsagentur im Vogelsbergkreis) gemeldet werden bzw. gemeldet wurden. Der Stichtag ist jeweils der 30.09. eines Jahres.
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