30-prozentige Kürzung der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer gefährdet wichtige soziale Unterstützung

Geschäftsführerin RDW Heidi Nitschke und Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch

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Die vom RDW (Regionale Dienstleistungen Wetterau) geleitete und neu ins Leben gerufene Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) steht vor einer enormen Kürzung von annähernd 30 Prozent ihres Budgets.

Finanziert wird die Beratung vom Bundesministerium des Inneren. Die durch das Bundesinnenministerium finanzierte Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) soll von bislang 81 Millionen auf 57 Millionen Euro und damit um annähernd 30 Prozent gekürzt werden. „Diese Kürzung trifft besonders die Unterstützung bei essenziellen Integrationsschritten, wie dem Zugang zu Kitas und Schulen, Sprach- und Integrationskursen, der Integration in den Arbeitsmarkt und anderen grundlegenden Bedarfen“, sagt Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch. Die Kürzung steht im krassen Kontrast zu der 2023 erfolgten Zielgruppenerweiterung auf alle Geflüchteten aus der Ukraine, alle Asylbewerber, geduldete Personen und den Bedarf derjenigen, die durch das jüngst beschlossene Fachkräfteeinwanderungsgesetz nach Deutschland kommen. Heidi Nitschke, Geschäftsführerin von RDW ergänzt: „Sollten die Kürzungen wie angekündigt erfolgen, bedeutet dies für uns, dass wir dieses Angebot einstellen müssen. Der Beratungsbedarf kann von unserer Beratungsfachkraft derzeit schon nicht gedeckt werden. Auch die Sachkosten, wie Miete, Energie und EDV-Kosten, die in den letzten Monaten bereits angestiegen sind, unterliegen diesen Kürzungen.“

„Viele Menschen aus der Ukraine haben die Beratung in Anspruch genommen. Sie werden bei psychosozialen Anliegen aber auch bei praktischen Anliegen unterstützt, wie der Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen und der Vermittlung zu Ärzten und Gewaltschutzmaßnahmen“, sagt Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch. „Ein wichtiges soziales Beratungsangebot würde aus der Landschaft verschwinden und sowohl die Menschen als auch die Kommunen wären auf sich alleine gestellt. Die Kommunen, die täglich Kontakt zu den Geflüchteten haben, stehen bereits jetzt vor großen Herausforderungen, und eine derartige Kürzung ist nicht aufzufangen.“ In den ersten Monaten hat RDW über 160 Einzelberatungen und viele Gruppenangebote zu verschiedenen Themen, wie Wohnungssuche oder Arbeitsmarkt unterbreitet, die von den Menschen gerne angenommen wurden.



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