Polizei warnt vor falschen Handwerkern und Trickdieben

Blaulicht
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Immer wieder warnt die Polizei aus gegebenem Anlass vor falschen Handwerkern und Trickdieben. Diese unangemeldet auftauchenden Arbeiter gelangen unter einem vorgetäuschten Vorwand in die Wohnung des zukünftigen Opfers. Mitte und Ende Oktober kam es zu zwei Fällen, bei dem die Betrüger in die Wohnung der Betroffenen kamen.

Am 14.Oktober 2021 gegen 12.30 Uhr klingelte ein Unbekannter in der Londorfer Straße (Grünberg) an der Haustür einer 87-jährigen Frau und gab sich als vermeintlicher Handwerker aus. Unter dem Vorwand aufgrund eines Wasserschadens in der Nachbarschaft und daraus resultierenden Störungen in den Leitungen ins Haus zu müssen, ließ ihn die Seniorin rein. Während die Bewohnerin den Betrüger in den Keller führen wollte, ließ er die Haustür
offen. Daraufhin kam offenbar ein Komplize unbemerkt ins Haus und konnte die Räumlichkeiten im Obergeschoss durchsuchen. Im Keller erklärte der Trickdieb etwa 15 Minuten lang die Waschmaschinen- und Trocknerbenutzung. In dieser Zeit konnte sein Kompagnon Bargeld und hochwertige Colliers sowie Ringe einstecken.

Damit die Bestohlene offenbar Angehörige oder Polizei nicht verständigen konnte, entwendete er ebenso das Haustelefon. Anschließend rief er laut, dass er fertig sei und verließ zusammen mit dem Dieb aus dem Keller schlagartig das Haus. Der Polizei liegt lediglich die Beschrebung des Diebes vor, der mit der Seniorin in den Keller ging. Der unbekannte Mann ist zwischen 1,65 und 1,70 Meter groß, etwa 30 Jahre alt und hat eine schlanke Statur. Er sprach
deutsch und hatte ein deutsches Erscheinungsbild. Er trug ein graues Basecap, ein graues Sakko und eine graue Hose.

Fast 14 Tage später, am 27. Oktober ereignete sich in der Löberstraße in Gießen ein merkwürdiger Fall. Zwischen 16.45 und 16.50 Uhr gab sich ein Unbekannte als Stadtwerke-Mitarbeiter bei einem über 80-jährigen Mann aus.
Er müsse Wasserleitungen überprüfen sowie spülen und gaukelte dem Bewohner vor, dass die Rohre sonst platzen würden. Er zeigte dem Senior ein rotes Funkgerät und bat ihn, mit dem Mitarbeiter Herrn Schmidt zu sprechen.

Dem Bewohner kam die Situation komisch vor und ließ den Unbekannten in der Wohnung nicht aus den Augen, so dass dieser offenbar ohne Diebesgut die Wohnung verließ. Beschreibung des Verdächtigen: Er ist etwa 1,70 Meter groß, hat einen gebräunten Hautteint und sprach akzentfreies Deutsch. Er trug ein schwarzes Basecap, eine schwarze Jacke, eine beigefarbene Hose und Handschuhe. In seiner Hand hatte er ein schwarzes Büchlein.

Hinweise bitte an die Kriminalpolizei in Gießen unter der Rufnummer 0641 - 7006 2555.

Für Trickdiebinnen und Trickdiebe, die in Wohnungen aktiv werden, gibt es nur ein einziges ernsthaftes Hindernis, das sie überwinden müssen, um zum Erfolg zu kommen: die gesperrte oder geschlossene Wohnungstür.

Daher gibt die Polizei zum Schutz vor Trickdieben folgende Ratschläge:

a) Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung!

b) Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den Türspion oder mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer Türsprechanlage Gebrauch.

c) Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer Sperrbügel oder Sicherheitskette an.

d) Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.

e) Überlegen Sie bei angeblicher hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür (Beispiel: Bitte um Schreibzeug oder um ein Glas Wasser): Woher sollte der Nachbar die Besucher wirklich kennen? Warum wenden sich die Besucher im Notfall nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern an eine (abgelegene) Privatwohnung?

f) Machen Sie bei hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür das Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser etc.) hinauszureichen, und halten Sie dabei die Tür gesperrt.

g) Fordern Sie von Amtspersonen immer den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig (nach Druck, Foto und Stempel). Sorgen Sie dazu für gute Beleuchtung und benutzen Sie, wenn nötig, eine Sehhilfe.

h) Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an. Suchen Sie dazu die Telefonnummer selbst heraus und ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu.

i) Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt worden sind.

j) Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegen.

k) Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe.

l) Pflegen Sie Kontakt zu älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen, und übergeben Sie für solche Fälle die eigene
Telefonnummer.

Weitere Informationen zum Schutz vor derartigen Betrügereien stehen im Internet unter www.polizei.hessen.de (Prävention) und unter www.polizei-beratung.de



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