Wetteraukreis zeigt Flagge gegen Gewalt an Frauen

Politik
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Am internationalen Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“, am 25. November, werden am Kreishaus und an den Rathäusern in acht weiteren Kommunen des Landkreises sowie an der Technischen Hochschule Mittelhessen die Fahnen von terre des femmes gehisst. Mit der Fahnenaktion soll ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen gesetzt werden.

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Der Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises hat die Aktion gemeinsam mit den Frauenbeauftragten in den Kommunen organisiert. Für Landrat Jan Weckler und die Bürgermeister/innen war es selbstverständlich sich zu beteiligen - sie alle treten für ein freies und selbstbestimmtes Leben für Frauen und Mädchen weltweit ein. „Das Hissen der Fahne zum internationalen Gedenktag Nein zu Gewalt an Frauen ist ein Zeichen der Solidarität gegenüber Frauen. Es freut mich sehr, dass sich in diesem Jahr acht Kommunen im Wetteraukreis an der Aktion beteiligen. Wir hissen die Fahne in einer Gemeinschaftsaktion, um so unsere klare Haltung gegen Gewalt an Frauen zu auszudrücken“, betont Landrat Weckler (CDU).

Körperliche oder sexuelle Gewalt gehört häufig zur alltäglichen Erfahrung von Frauen

Gewalt gegen Frauen ist in Deutschland noch immer ein gravierendes Problem. Rund 35 Prozent aller Frauen sind mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexueller Gewalt betroffen – so das Ergebnis einer Untersuchung der Europäischen Grundrechteagentur von 2014. Die Folgekosten dieser Gewalt sind enorm. Der Europarat schätzt die Kosten für die Bundesrepublik auf rund 14,8 Milliarden Euro pro Jahr – hierin enthalten sind beispielsweise Kosten für Justiz und Polizei, aber auch für ärztliche und psychotherapeutische Behandlungen oder auch Ausfallzeiten am Arbeitsplatz. Und kaum ein Verbrechen in Deutschland wird so selten bestraft wie eine Vergewaltigung – obwohl es eine der häufigsten Formen von Gewalt an Frauen ist: Etwa alle drei Minuten wird in Deutschland eine Frau vergewaltigt. Doch nur jeder achte Täter wird verurteilt.

Gewalt ist kein individuelles Problem

„Es ist klar: wir müssen Frauen und ihre Kinder besser vor Gewalt schützen. Gewalt gegen Frauen ist kein individuelles, sondern ein gesellschaftliches Problem!“ bekräftigt Landrat Weckler.

Das verlangt auch das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. „Durch die so genannte Istanbul‐Konvention besteht eine verstärkte Verpflichtung, alle Formen der Gewalt in Blick zu nehmen, und Schutz und Hilfe für alle Frauen zur Verfügung zu stellen“, erklärt Kornelia Schäfer, Leiterin des Fachdienstes Frauen und Chancengleichheit. Auf Grundlage eines Kreistagsbeschlusses hat ihr Fachdienst gemeinsam mit einer Projektgruppe analysiert, wie weit der Umsetzungsprozess im Wetteraukreis fortgeschritten ist. Der Bericht liefert eine Bestandsaufnahme für den Wetteraukreis und gibt Handlungsempfehlungen für die Entwicklung weiterer Maßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und ihren Kindern.

„Ein gewaltfreies Leben ist ein Grundrecht“, so Schäfer. „Die Istanbul-Konvention gibt dazu die nötigen Rahmenbedingungen vor. Mit dem Hissen der Fahne bekräftigen wir sichtbar den Beschluss, konsequent gegen geschlechtsspezifische Gewalt und Diskriminierung vorzugehen.“

Neben dem Hissen der Fahnen wird es im Wetteraukreis noch weitere Aktionen zum 25.11. geben. So werden verschiedene Gebäude orange beleuchtet, um ein weiteres Zeichen gegen Gewalt zu setzten. Weitere Informationen dazu finden Sie unter: frauenseiten.wetterau.de

Foto: Unser Bild zeigt Landrat Jan Weckler mit der Leiterin des Fachdienstes Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises.



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