Schülerbeförderung: Landrat begrüßt Unterstützung aus Wiesbaden

Politik
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Das Land Hessen möchte die Kommunen beim Einsatz von zusätzlichen Bussen für die Schülerbeförderung während der Corona-Pandemie unterstützen. Das geht aus einer Antwort des Hessischen Wirtschaftsministers Tarek Al-Wazir an Landrat Jan Weckler hervor. In einem Schreiben an den Hessischen Wirtschafts- und Verkehrsminister hatte Landrat Jan Weckler das Land vor rund zwei Wochen um Prüfung gebeten, ob der Einsatz von Reisebussen im Linienverkehr ermöglicht werden könne.

Schülerbeförderung_Verstärkerbuss im Linienverkehr.jpg

„Die positive Rückmeldung aus Wiesbaden begrüße ich sehr“, so der Wetterauer Landrat Jan Weckler. „Wir freuen uns, dass die Initiative des Wetteraukreises aufgegriffen worden ist und gemeinsam an Lösungen gearbeitet wird“.

Die lokalen Nahverkehrsorganisationen, im Wetteraukreis ist dies die Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO), hatten von Beginn der Pandemie an zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um das Infektionsrisiko in den Bussen zu minimieren. Da seit Beginn des neuen Schuljahres wieder alle Schülerinnen und Schüler den Regelunterricht besuchen, sind die Busse nahezu wieder ausgelastet und entsprechen voll. Vor dem Hintergrund der nahenden kalten Jahreszeit ist dies in Corona-Zeiten eine schwierige Situation. Die Schulträger und Verkehrsgesellschaften sind beim Einsatz weiterer Fahrzeuge, wie derzeit ungenutzter Reisebusse, auf die Unterstützung des Landes angewiesen.

Diese Unterstützung bei der Beförderung hat die Hessische Landesregierung nun in der Antwort an Landrat Weckler zugesagt. Sofern durch eine Entzerrung der Anfangszeiten in der Schule keine ausreichende Entlastung für die vollen Bussen erreicht werden kann, ist das Land grundsätzlich zu Hilfen zwischen den Herbst- und Osterferien bereit. Dies gelte für den Einsatz von Reisebussen im freigestellten Schülerverkehr als auch für den Linienverkehr. Die genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen wurden laut Al-Wazir bereits mit den Regierungspräsidien abgestimmt.

Eine Entzerrung der Schulanfangszeiten wurde im Wetteraukreis bereits gemeinsam mit der VGO und dem Staatlichen Schulamt geprüft. Die geltenden Fahrpläne im Liniennetz sind bis ins Detail austariert. Da der Schülerverkehr im Wetteraukreis in den Linienverkehr integriert ist und die Fahrpläne entsprechend an Anschlüsse im Bus- und Bahnverkehr ausgerichtet sind, ist eine Schulzeitenstaffelung nur in Einzelfällen möglich. Eine Ausrichtung der Fahrpläne auf neue Schulzeitkorridore würde die Verlässlichkeit des ÖPNV gefährden, da neben den Schülerinnen und Schülern vor allem auch Pendler auf zuverlässige Verbindungen angewiesen sind. „Der Einsatz von Bussen, die als Verstärkerfahrten auf besonders belasteten Linien eingesetzt werden, ist daher für den Wetteraukreis eine sinnvolle Lösung, die im Übrigen auch den Busunternehmen hilft“, betont Landrat Weckler.

Erfreut zeigt sich der Landrat darüber, dass Staatsminister Al-Wazir in seinem Schreiben zusätzlich eine finanzielle Förderung von Seiten des Landes für den Einsatz der zusätzlichen Busse in Aussicht stellt: „Selbstverständlich ist auch der Wetteraukreis bereit, seinen Beitrag zu leisten. Die zusätzlich entstehenden Kosten können aber nicht alleine durch den Landkreis getragen werden. Daher gehen wir davon aus, dass hier von Seiten des Landes zeitnah eine Konkretisierung darüber erfolgt, unter welchen Bedingungen und in welcher Höhe mit einer finanziellen Beteiligung des Landes zu rechnen ist.“

Kreistag beschließt Einsatz von Verstärkerbussen

Der Wetterauer Kreistag hat in seiner heutigen Sitzung mit großer Mehrheit einen Beschluss gefasst, der es ermöglicht, Verstärkerbussen im Linienverkehr einzusetzen. Demnach soll die VGO mit der operativen Umsetzung beauftragt werden, auf besonders ausgelasteten Strecken in den 103 Schultagen zwischen Herbst- und Osterferien zusätzliche Busse einzusetzen. Voraussetzung für den Einsatz der Verstärkerbusse in Abstimmung mit dem Landkreis soll neben der Verfügbarkeit von Bussen auch eine Mitfinanzierung des Landes sein. Auch unabhängig einer verbindlichen Zusage von Seiten des Landes, will der Kreistag aber finanzielle Mittel für die Verstärkerbusse einsetzen, um die Situation in der Schülerbeförderung zu verbessern.

„Wir werden mit diesen Maßnahmen nicht alle Probleme in der Schülerbeförderung lösen und keine Wunder bewirken können. Aber wir können im Rahmen unserer Möglichkeiten, organisatorisch und finanziell, unseren Beitrag dazu leisten, dass wir die unbefriedigende Situation zumindest auf den besonders belasteten Linien verbessern können“, so Landrat Jan Weckler abschließend.

Foto: Der Wetterauer Kreistag hat einen Beschluss gefasst, der es ermöglicht, Verstärkerbussen im Linienverkehr einzusetzen.



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