Wetteraukreis tritt der Arbeitsgemeinschaft Geodaten Infrastruktur bei

Politik
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Der Wetteraukreis ist seit Jahresbeginn Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Geodaten Infrastruktur Südhessen (kurz AG GDI Südhessen). Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist, die „grenzenlose und zeitgerechte Nutzung von Geodaten als Basis für alle raumbezogenen Entscheidungen in der Region zu fördern und die regionale Zusammenarbeit und Vernetzung kommunaler Fachdaten zu stärken.“

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Was sich auf den ersten Blick höchst kompliziert und wie ein Thema ausschließlich für Fachleute anhört, hat weitreichende Folgen. Rund drei Viertel aller politischen Entscheidungen basieren nämlich auf einem Raumbezug: Sei es der Bau eines Radwegs oder die Ausweisung eines Naturschutzgebietes, die Erweiterung von Schulgebäuden oder die Planung der Standorte von Rettungswagen. Stets braucht man hierfür Geodaten.

„Die Chancen, die ein Geoinformationssystem und die Arbeitsgemeinschaft Geodaten Infrastruktur bringen, sind immens und für ein wirtschaftliches und abgestimmtes Verwaltungshandeln unverzichtbar“, betont denn auch der für Regionalentwicklung zuständige Dezernent Matthias Walther. „Geodaten als Entscheidungshilfe müssen für die Öffentlichkeit zugängig sein. Damit das so ist, gibt es eine EU-weite Richtlinie, nach der bestimmte Daten für alle Länder der EU vergleichbar und im Internet verfügbar sein müssen“, erläutert Heiko Franke. Der Diplom-Geograph ist mit seinem Kollegen Anton Bessow in der Kreisverwaltung für dieses Thema zuständig. Kreisbeigeordneter Matthias Walther betont die Bedeutung von Geodaten etwa für Standortentscheidungen von Unternehmen. „Wenn ein Unternehmen in Deutschland einen Standort sucht, sind solche überregionalen Standortsuchen oft kompliziert, weil Daten zur Entscheidungsfindung kleinräumig qualitativ stark variieren. Wie soll man geeignete Standorte finden, wenn man nicht weiß wo man suchen soll. Die GDI Südhessen stellt nun großräumig gleichwertige Analysedaten zur Verfügung. So bekommt der Interessent einheitlich Informationen aus seiner Quelle, wo welche Flächen zur Verfügung stehen, welche Infrastruktur bereit steht, welche Schulangebote, Freizeit- und Ausflugsmöglichkeiten bestehen. Für den Wetteraukreis bietet die GDI Südhessen eine gute Chance, weil wir wirklich was zu bieten haben.“

Die Kenntnis der räumlichen Rahmenbedingungen ist Voraussetzung für eine effiziente Entscheidung sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft. Diese Geodaten möglichst vielen Verwaltungsebenen regional und überregional zugänglich zu machen, ist Ziel der Arbeitsgemeinschaft GDI Südhessen. Dazu sollen bei allen Mitgliedern der AG die Daten in gleicher Qualität und Intensität dargestellt werden, etwa bei Radwegen eine vergleichbare Qualität in der jeweils gleichen Darstellung. Die Beteiligten stimmen sich über Themen und Inhalte ab und betreiben über die Arbeitsgemeinschaft die notwendige Technik zur Umsetzung. Diese steht den beteiligten Landkreisen und deren Kommunen zur Verfügung, um Daten im Internet bereitzustellen. „Mit dem Beitritt zur AG kann auch der Wetteraukreis seine Daten der Plattform hinzufügen. So wächst mit der Zeit ein gemeinsamer, abgestimmter Datenbestand zu verschiedenen Themen heran. Beispielsweise ist es in Südhessen schon möglich, die Schulbezirksgrenzen online aufzurufen oder die Standorte und Zuständigkeiten von Rettungswachen“, berichtet Heiko Franke. Die Arbeitsergebnisse und Daten der GDI Südhessen sind auf deren Internetseiten einzusehen: https://www.gdi-suedhessen.de/

Geoinformationen für alle

Die Geodaten-Infrastruktur ist etwas für Fachleute und Fachfirmen. Anders sieht es aus mit dem Geoinformationssystem (GIS), das der Wetteraukreis schon seit einigen Jahren betreibt und es für alle Bürgerinnen und Bürger im Internet einsehbar macht: https://wetteraukreis.de/wetterau/kreiskarten

Im GIS können topografische Karten und Luftbilder genauso angeschaut werden, wie auch zielgerichtet Direktvermarkter, Ökolandbaubetriebe, Freizeiteinrichtungen, Naturschutzgebiete, Rad- und Wanderwege aufgesucht werden. Auch Einrichtungen der Altenpflege kann man hier mit einem Klick finden und dann zielgerichtet weitere Informationen abrufen, etwa indem man im gewünschten räumlichen Umkreis die verlinkten Internetseiten der verschiedenen Anbieter aufruft.

Foto: Kreisbeigeordneter Matthias Walther lässt sich von Heiko Franke die Möglichkeiten erläutern, die mit der Mitgliedschaft des Wetteraukreises in der Arbeitsgemeinschaft GDI Südhessen verbunden sind.



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