Gnadl (SPD) zur Schulsituation: "Zukunftschancen nicht verlieren"

Politik
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Die Schließung der Schulen aufgrund von Corona und der Unterricht auf Distanz haben für Familien, Schulen, Lehrerinnen und Lehrer aus Sicht der SPD-Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl eine große Herausforderung dargestellt, für viele Schülerinnen und Schüler sei sie eine Belastung gewesen, etwa weil ihnen die notwendige technische Ausstattung, die fachliche Unterstützung oder der Kontakt zu Gleichaltrigen gefehlt habe.

Dies habe soweit geführt, dass Schulen zu einigen ihrer Schülerinnen und Schülern den Kontakt komplett verloren hätten, weil sie für die Lehrkräfte nicht mehr erreichbar waren. Sie hätten als „abgetaucht“ gegelten.

"Auf eine Anfrage der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag liegen nun Daten vor, wie groß dieses Problem in ganz Hessen und den einzelnen Schulamtsbezirken war. Demnach wurden von den Schulämtern zwischen März 2020 und Februar 2021 hessenweit 2.126 Schülerinnen und Schüler als 'abgetaucht' registriert, 72 davon im Zuständigkeitsbereich des Schulamts für den Hochtaunus- und Wetteraukreis. Dies erscheint zunächst angesichts der Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler in den beiden Landkreisen als überschaubare Zahl. Zudem liegen die Zahlen in eher großstädtisch geprägten Schulamtsbezirken wie Frankfurt (305) und Offenbach (320 in der Stadt und im umliegenden Landkreis) deutlich höher. Aber es sind auch in unserem Schulamtsbezirk 72 Kinder und Jugendliche, die monatelang abgetaucht waren, die nicht am Distanzunterricht teilgenommen haben, um die sich letztendlich niemand kümmern konnte und die in der Pandemie damit weitgehend auf sich allein gestellt waren, was zweifellos negative Auswirkungen auf ihre Bildungskarriere und ihre weitere Zukunft haben wird. Wenn es schon in unserem ländlich und kleinstädtisch geprägten Schulamtsbezirk nicht gelungen ist, zumindest den Kontakt zu allen Schülerinnen und Schülern zu wahren, dann gibt es offensichtlich Fehler im System“, so die Wetterauer SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl.

Vor allem zeige das Phänomen der „abgetauchten“ Schülerinnen und Schüler, dass im kommenden Herbst und Winter erneute Lockdowns vermieden werden müssten. „Dazu braucht es aber entsprechende Vorbereitung sowie mehr Einsatz und Planung von Seiten des Kultusministeriums und der gesamten Landesregierung. Wir als SPD-Fraktion haben zum Beispiel angemahnt, mehr Förderung und organisatorische Unterstützung für die Schulträger bei der Ausstattung der Klassenräume mit Luftfiltern und Lüftungsanlagen bereitzustellen. Auch bräuchte es ein besseres Testkonzept und schon vorsorglich einen Impfplan, wenn die Impfung vielleicht demnächst für mehr Kinder und Jugendliche empfohlen wird“, so Gnadl.

Ebenfalls sei es notwendig, die Angebote zu intensivieren, mit denen in der Corona-Pandemie aufgetretene Defizite aufgefangen werden können. „Lerncamps in den Sommerferien, an denen nur wenige Kinder und Jugendliche teilnehmen können, reichen da nicht aus. Die Lehrkräfte und sozialpädagogischen Fachkräfte in den Schulen benötigen mehr Zeit und Unterstützung, damit sie sich individuell um diejenigen kümmern können, die Schulstoff versäumt haben oder soziale und psychologische Probleme entwickelt haben. Wir müssen den Anspruch haben, dass kein Schüler und keine Schülerin wegen Corona die eigenen Zukunftschancen verliert“, fordert die SPD-Landtagsabgeordnete.



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