Gnadl (SPD): "pro familia wichtige Stütze unseres sozialen Systems"

Politik
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

In den Friedberger Räumlichkeiten von pro familia informierte sich die Wetterauer SPD-Vorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion Lisa Gnadl bei der Geschäftsführerin Renate Schädler und der ehrenamtlichen Vorstandsfrau Natalie Pawlik über die Arbeit der Beratungsstelle und die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie.

_MG_9798.jpg

„Seit Jahren suche ich den Austausch mit pro familia. Wie viel die Mitarbeitenden trotz der schwierigen Rahmenbedingungen leisten, ist schon vor Corona beeindruckend gewesen. Es ist mir wichtig, die Arbeit der Beraterinnen und Berater, die durch die Corona-Pandemie weiter erschwert wurde, mit politischen Initiativen zu unterstützen“, erläutert Gnadl den Hintergrund ihres Besuchs.

"Pro familia ist die größte nichtstaatliche Organisation für Sexual-, Schwangerschafts- und Partnerschaftsberatung und engagiert sich u.a. in den Bereichen der Sexualprävention, Sexualpädagogik, Täterberatung und psychologische Beratung. „Wir möchten mit unserer Arbeit den gesamten Bereich von Beziehung, Partnerschaft und Sexualität abdecken“, erklärt Renate Schädler, die seit März 2019 Geschäftsführerin der Beratungsstellen in Friedberg und Gießen ist", schreibt die SPD in einer Pressemitteilung.

„Anfangs habe ich etwas Zeit gebraucht, um die Räumlichkeiten und Menschen kennenzulernen und dann kam gefühlt schon die Corona-Pandemie und zwang uns in mehrere Lockdowns und somit in eine notwendige Umstrukturierung unserer Arbeit“, erinnert sich Schädler an ihre Anfangszeit bei pro familia Gießen/Friedberg und den plötzlichen Veränderungen innerhalb der Strukturen und Arbeitsweisen während der Pandemie.

„Es war uns wichtig, dass die Arbeit von pro familia in der Pandemie fast wie gewohnt weitergehen konnte. Wir haben schnell die notwendigen Schritte in die Wege geleitet, um Betroffenen trotz Kontaktbeschränkungen die gewohnte Beratung im Telefon-, Online- oder Videoformat zu ermöglichen. Fast durchgehend wurden Beratungen unter Hygienebestimmungen auch persönlich durchgeführt, wenn die anderen Formate nicht möglich oder passend waren., erklärt Natalie Pawlik. „Die Pandemie hat uns wortwörtlich einiges gekostet und ein Loch in unsere Kasse gerissen. Aber glücklicherweise konnten wir auf Rücklagen zurückgreifen und sind nicht in Existenzängste geraten. Der Kauf eines neuen Servers für 18.000 € war eine schwere, aber notwendige Entscheidung, da nur durch die Investition in neue Technik die Betreuung und Beratung fortgeführt werden konnte“, so Pawlik weiter. Während der Corona-Pandemie habe der Verein in die Bereitstellung von digitalen Beratungen, Schulungen und weiteren Angeboten für Klassen und Kurse investiert.

„Als ehrenamtliches Vorstandsmitglied bei beschränkten finanziellen Möglichkeiten mit Personalverantwortung umzugehen, war und ist nicht leicht“, erklärt Natalie Pawlik weiter. Ab Beginn des ersten Lockdowns hätten die gewohnten gruppenbezogenen Angebote – wie beispielsweise sexualpädagogische Arbeit mit Schulklassen und außerschulischen Gruppen sowie Fortbildungen für Fachkräfte und Multiplikatoren konnten nur vereinzelt stattgefunden.

„Die Förderung beträgt nur 80%, den Rest müssen wir anderweitig organisieren – über Zuwendungen durch den Wetteraukreis und umliegende Kommunen, Eigeneinnahmen, Mitgliedschaftsbeiträge, Spenden oder Bußgelder vom Gericht. Aber die finanziellen Mittel sind eigentlich unzureichend“, erläutert Schädler die Problematik, die durch knappe Fördermittel des Landes entstehen.

Das sieht auch die SPD-Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl so, denn schließlich erfülle pro familia mit der Schwangerenkonfliktberatung auch einen gesetzlichen Auftrag. „Die Pandemie zeigt, dass dieses Finanzierungsmodell nicht gut aufgestellt ist und dass hier das Land nachbessern muss. Diese Gelegenheit haben wir jetzt bei der Novellierung des Schwangerenkonfliktgesetzes und bei den anschließenden Haushaltsberatungen in Hessen“, so Gnadl. Die Arbeit von pro familia sei eine wichtige Stütze des gesellschaftlichen Zusammenlebens und sozialen Systems im Wetteraukreis und nicht nur in Krisenzeiten unabdingbar. „Ich werde mich im Hessischen Landtag weiter dafür einsetzen, dass diese wichtige Arbeit besser unterstützt wird“, so Gnadl abschließend.



PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von WETTERAU.NEWS!

online werben