Gemeinsame Wege gegen Fachkräftemangel beschreiten

Wegbereiter einer gemeinsamen Strategie zur Bewältigung des Fachkräftemangels (von links): Stephanie Becker-Bösch (Erste Kreisbeigeordnete Wetteraukreis), Dr. Christa Larsen (Leitung des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur – IWAK, Goethe-Universität Frankfurt am Main), Claudia Wesner (Koord. Leitung Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen) und Klaus Karger (Leitung Wirtschaftsförderung des Wetteraukreises).

Politik
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Ende November wurden in der regionalen Zukunftswerkstatt in der Kreisverwaltung in Friedberg aktuelle Prognosen zu fehlenden Fachkräften in der Wetterau vorgestellt. „Die Zukunftswerkstatt in der Wetterau verfolgt das Ziel, vor Ort herauszufinden, welche bereits existierenden Maßnahmen zur Fachkräftesicherung bestehen und gemeinsam zu ermitteln, welche Potenziale noch aktiviert werden können. Darüber hinaus bietet die Veranstaltung eine wertvolle Gelegenheit zur Vernetzung mit anderen Akteurinnen und Akteuren im Bereich Ausbildung und Arbeitsmarkt. Die Schwerpunkte der Veranstaltung liegen in den vier Themenfeldern »Berufsausbildung«, »Potenziale von Zielgruppen«, »Kompetenzentwicklung und Nachfragesenkung« sowie »Regionale Arbeitgeber-Attraktivität«. Durch diese umfassende Herangehensweise strebt die Zukunftswerkstatt an, einen ganzheitlichen Blick auf die Herausforderungen und Chancen in Bezug auf Fachkräftesicherung in der Region zu ermöglichen“, sagt Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch.

Auch Klaus Karger von der Wirtschaftsförderung Wetterau strebt einen umfassenden Ansatz an: „Der schon jetzt in vielen Wetterauer Betrieben bestehende Fachkräftemangel wird in den nächsten Jahren noch weiter anwachsen. Ein aktives und agiles Netzwerk der regionalen Arbeitsmarkt-Akteure kann erheblich dazu beitragen, die Transparenz der bereits vielfältig vorhandenen Unterstützungsangebote zu erhöhen.“

Als Initiatorin bekräftige Claudia Wesner, Leitung der hessischen Stabsstelle Fachkräftesicherung, die gemeinsame Verantwortung der Ausbildungs- und Arbeitsmarkakteure. Moderiert und organsiert wurde die Zukunftswerkstatt vom Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zunächst stellte die Leitung des IWAK-Instituts Dr. Christa Larsen für die Region zielgenaue Prognosen zur Fachkräftelage vor. Demnach wird sich der Fachkräftemangel – bedingt durch den demographischen Wandel – in Zukunft besonders im Bereich des Handwerks merklich auf den regionalen Arbeitsmarkt in der Wetterau auswirken. Auch im Sozial- und Gesundheitsbereich wird sich die Situation sowohl in der Wetterau als auch flächendeckend drastisch verschärfen.

Dr. Christa Larsen stellt fest: „Der Fachkräftemangel ist vor allem durch den altersbedingten Austritt der ,Babyboomer‘ und der darauffolgenden in den 1970ger-Jahren geborenen Fach- und Arbeitskräfte einerseits und einer geringeren Zahl an jungen Menschen, die in den Arbeitsmarkt eintreten andererseits, bedingt. Diese Lage wird bis in den 2050er-Jahren anhalten. Deshalb sollten Fachkräftesicherungsstrategien schnell zukunftsorientiert aufgestellt werden.“

Einen wichtigen Schritt in diese Richtung stellte die anschließende Kleingruppenarbeit dar, die sich auf die Themen „Berufsausbildung“, „Potenziale von Zielgruppen“, „Kompetenzentwicklung und Nachfragesenkung“ und „Regionale Arbeitsgeber-Attraktivität“ fokussierte. Dabei wurden die bisherigen Maßnahmen in den Blick genommen und mögliche neue Lösungsansätze zur Bewältigung der Fachkräfteengpässe im Arbeitsmarkt ausführlich erörtert. Oliver Schmidt (Projektleitung Wirtschaftsförderung Wetterau), Lora Demireva (Wissenschaftliche Mitarbeiterin IWAK-Institut) und Dennis Schmehl (Wissenschaftlicher Mitarbeiter IWAK-Institut) moderierten die Kleingruppen.

Trotz der Breite der bereits bestehenden Maßnahmen wurde deutlich, dass es der Nachjustierung und Neuentwicklung von Maßnahmen bedarf – schon allein aufgrund des bereits heute bestehenden Handlungsdrucks. Zur Unterstützung der Weiterentwicklung passgenauer und zukunftsfähiger Fach- und Arbeitskräftesicherungsansätze braucht es noch mehr Vernetzung.

Die Ausbildungs- und Arbeitsmarktakteure haben sich daher bewusst entschieden, sich durch zukünftige Vernetzung und Kooperation noch besser den Herausforderungen anzunehmen und dabei auch auf die Nachhaltigkeit der Maßnahmen besonderen Wert zu legen.

„Hessische Fachkräfteinitiative: zukunftsgerecht und regional“

Die Zukunftswerkstatt im Wetteraukreis fand im Rahmen der „Hessischen Fachkräfteinitiative: zukunftsgerecht und regional“ statt. Dieses Format wird im Jahr 2023 in allen hessischen Kreisen und kreisfreien Städten umgesetzt. Ziel ist es, die Arbeitsmarktakteurinnen und -akteure vor Ort gezielt über die zukünftigen Entwicklungen im Arbeitsmarkt zu informieren und darauf aufbauend die regionalen Fachkräftesicherungsstrategien nachhaltig weiterzuentwickeln. Informationen auch unter https://www.hessische-berufsprognosen.de/zukunftswerkstaetten/.

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Wegbereiter einer gemeinsamen Strategie zur Bewältigung des Fachkräftemangels (von links): Stephanie Becker-Bösch (Erste Kreisbeigeordnete Wetteraukreis), Dr. Christa Larsen (Leitung des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur – IWAK, Goethe-Universität Frankfurt am Main), Claudia Wesner (Koord. Leitung Stabsstelle Fachkräftesicherung in Hessen) und Klaus Karger (Leitung Wirtschaftsförderung des Wetteraukreises).



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