Umweltschutzpreis für Dietmar Wäß aus Ortenberg

„Grundsätzlich ist der Wetteraukreis im Umwelt- und Naturschutz gut aufgestellt“, sagt Landrat Jan Weckler: Drei großräumige Landschaftsschutzgebiete, zwei europäische Vogelschutzgebiete, 29 Natura 2000 oder FFH- Gebiete (nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie), 42 Naturschutzgebiete. Dazu zahlreiche Gruppen, Initiativen und Einzelpersonen, die sich ehrenamtlich und kontinuierlich für den Naturschutz engagieren, denn Naturschutz braucht Kontinuität. Manche Lebensraumverbesserungen benötigen Jahre, bis sie umgesetzt werden können, mitunter dauert es Jahre, bis ein Erfolg zu sehen ist und manche Lebensräume und Arten brauchen dauerhafte Pflege“, so der Landrat.

Kontinuität zeichnet auch Dietmar Wäß aus, den Preisträger des Umweltschutzpreises 2023. Er ist in vielen Bereichen des Natur- und Klimaschutzes zu Hause: bei der Vogelschutzgruppe Ortenberg, in der Unterhaltung und Betreuung der jährlichen Amphibienzäune oder beim NABU. So leitet er seit vielen Jahren die jährlichen NABU-Ferienspiele der Stadt Ortenberg und ist seit sieben Jahren Erster Vorsitzender des NABU. Ein ganz besonderes Projekt von ihm war und ist das NABU Info- und Mitmachzentrum „Haus an den Salzwiesen“, das 2019 nach vier Jahren Planung und Umsetzung feierlich eingeweiht werden konnte. Er engagiert sich für den Erhalt von Steinkauz und Schleiereule, hielt von 1988 bis 2003 in Eckartsborn eine Ziegenherde zur Landschaftspflege. Hier initiierte er auch das Projekt „100 neue Obstbäume für Eckartsborn“.

Mit seiner Fachkunde wirkt Dietmar Wäß auch bei den politischen Entscheidungen der Stadt mit: Seit 2021 ist er Stadtverordneter und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt und Stadtentwicklung.

Belobigung für die Vogelschutzgruppe Eckartshausen

Den Erhalt von Tier- und Pflanzenarten, von Lebensräumen und Landschaften hat sich die Vogelschutzgruppe Eckartshausen auf die Fahne geschrieben. Seit über 50 Jahren pflegt der Verein eine rund ein Hektar große Fläche südlich des Lohrbergs in der Gemarkung Eckartshausen. Dem jahrelangen Engagement der Naturschützer ist es zu verdanken, dass sich die Artenvielfalt in Flora und Fauna in diesem Gebiet deutlich erhöht hat. Eine Vielzahl seltener Pflanzen ist heimisch geworden, seltene Tierarten wie die Zauneidechse und die Sandbienen konnten sich wieder entwickeln. Insektenhotels und Nistkästen, naturkundliche Wanderungen, Schautafeln und ein Lehrpfad ergänzen die ehrenamtliche Arbeit. „Sie tragen dazu bei, dass andere ihr Wissen über die Natur und den Schutz der Natur erweitern können. Aufklärungsarbeit ist ein wichtiger Faktor, um nachhaltig eine Veränderung zu bewirken. Das ist wirklicher Einsatz für unsere Region, für die Tradition, für unsere Heimat und unsere Natur“, sagte Weckler.

Preis wird seit 1980 vergeben

Der Umweltschutzpreis des Wetteraukreises gehört zu den ältesten seiner Art in ganz Deutschland. Seit 1980 wird er an Einzelpersonen, Organisationen, Verbände, Unternehmen und Kommunen verliehen, die sich – ohne dazu verpflichtet zu sein – vorbildlich und beispielhaft um die Erhaltung oder Förderung unserer natürlichen Umwelt verdient gemacht haben und damit das Wohl der Allgemeinheit gefördert haben. Da der Preis vor allem in den ersten Jahren häufig geteilt wurde, gab es bisher 62 Preisträger, 33 Personen und Vereinigungen haben eine Belobigung erhalten.

Der Wetterauer Umweltschutzpreis ist mit 2.000 Euro dotiert, die Belobigung mit 500 Euro.

Landrat Jan Weckler zeichnet Dietmar Wäß mit dem Umweltschutzpreis des Wetteraukreises 2023 aus.

Die Belobigung ging an die Vogelschutzgruppe Eckartshausen (von links): Kreisbeigeordneter Matthias Walther, Nicole Weil-Ruth, Landrat Jan Weckler, Jochen Ruth, Erster Vorsitzender der Vogelschutzgruppe Eckartshausen.