Wetteraukreis verleiht Sozialpreis 2022 und 2023

Landrat Jan Weckler und Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch ehren die Preisträgerinnen und Preisträger der Jahre 2022 und 2023. Fotos: Wetteraukreis

Politik
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Herausragendes soziales Engagement in der Region würdigen und sichtbar machen: Das ist die Idee hinter dem Wetterauer Sozialpreis. Landrat Jan Weckler und Erste Kreisbeigeordnete und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch konnten im Bürgerhaus Nieder-Florstadt nun gleich vier Vereine, Initiativen und Privatpersonen für ihren besonderen Einsatz auszeichnen.

„Ich freue mich sehr, dass wir heute gleich vier sehr unterschiedliche Preisträgerinnen und Preisträger ehren können – ihr Engagement ist genauso facettenreich wie das gesamte soziale Spektrum in der Wetterau", erklärte Erste Kreisbeigeordnete Stephanie Becker-Bösch, die durch die feierliche Veranstaltung führte.

Im Gespräch auf dem „schwarzen Sofa" nutzten die Preisträgerinnen und Preisträger die Gelegenheit, im Gespräch mit der Ersten Kreisbeigeordneten den rund 80 Gästen ihre jeweilige Initiative in persönlichen Worten vorzustellen. Der Chor „Friedberger Nachtigallen" der Behindertenhilfe Wetteraukreis (bhw) umrahmte die Programmpunkte mit schwungvollen Liedern, die zum Mitsingen einluden – von „Mein kleiner grüner Kaktus" bis zu „Aber bitte mit Sahne".

Den Sozialpreis 2022 erhielt die Notfallseelsorge Wetterau. Seit 1998 begleitet das engagierte Team in Kooperation mit Feuerwehr, Polizei und Rettungsdiensten, Menschen, deren Leben stark belastet ist oder gerade zerbricht. In aller Regel werden die Seelsorger von Einsatzkräften nach plötzlichen Todesfällen im häuslichen Bereich oder im Beruf, nach erfolgloser Wiederbelebung,  bei der Überbringung von Todesnachrichten durch die Polizei, bei plötzlichem Kindstod, bei Androhung, aber auch Ausführung von Suizid, bei Unfällen mit Schwerverletzten oder Todesopfern, bei Katastrophen wie Feuer oder Überschwemmungen, aber auch bei der Prävention mit Großveranstaltungen sowie bei Bedarf zur Einsatznachsorge für Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr und dem Rettungsdienst gerufen.

Über die Belobigung 2022 freute sich Pfarrer Werner Giesler. Der Karbener setzte sich seit 1985 unter anderem für die grundlegende Renovierung von Kirche und Gemeindehaus, den Bau der Freilichtbühne an der Kirche, die während der Pandemie für Gottesdienste genutzt wurde, ein. Nebenbei arbeitete er viele Jahre für die Propstei als Beauftragter für Kriegsdienstverweigerer. Die kirchliche Jugendarbeit war immer eine Herzensangelegenheit. Die Jugendhütte im Pfarrgarten, unzählige Skifreizeiten und viele Jugendtheatergruppen wurden von ihm angestoßen. Als Seelsorger förderte er die Persönlichkeitsentwicklung vieler junger Menschen und trug zum kulturellen Leben in Karben bei. Unter seinem Vorsitz und vielen Ehrenamtlichen wurde seit 2015 die Flüchtlingshilfe aufgebaut und vielen Menschen konnte bereits geholfen werden.

Mit dem Sozialpreis 2023 wurde die Lebensgemeinschaft Bingenheim ausgezeichnet. Sie bietet als inklusiver Lebensort für etwa 140 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen nicht nur bedarfsgerechte Wohnformen, sondern ermöglicht auch in seinen anerkannten Werkstätten vielfältige Arbeitsplätze. Gleichzeitig sind die Werkstätten in das Schulkonzept eingebunden, sodass die Lebensgemeinschaft seelenpflegebedürftigen Menschen eine Vielzahl an Möglichkeiten eröffnet. Im Bereich der Ehrenamtsarbeit richten sie unterschiedliche Veranstaltungen wie beispielsweise den Adventsbasar, den Jungpflanzenmarkt und einen Tag der offenen Tür. Ein sehr großer Teil der Mitarbeiterschaft, aber auch Eltern, Angehörige sowie Freunde, engagieren sich ehrenamtlich bei der Organisation der Veranstaltungen.

Der Senioren-Mittagstisch der Stadt Nidda erhielt die Belobigung 2023: 2007 wurde mit der Seniorenbeauftragten Hildegard Schneider, einem kleinen Kreis ehrenamtlicher Helfer und der Unterstützung der Stadtverwaltung Nidda der Senioren-Mittagstisch unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam" in der Kernstadt Nidda auf den Weg gebracht. Ein kostenfreier Fahrdienst mit derzeit zehn Fahrern bringt die Senioren und Seniorinnen auch aus den 18 Ortsteilen der Großgemeinde in das Karl-Dietz-Haus nach Nidda. Im Team sind zehn Helferinnen eingesetzt. Für die Unterhaltung ist durch Geburtstagsständchen, Austausch über das Weltgeschehen, gemeinsames Singen, Fasching und mehr gesorgt. Seit 2019 ist die Gemeindepflegerin Sandra Frank in der Organisation des Mittagstisches fest eingebunden. Seit Juli 2022 gibt es den „Mittagstisch on Tour", bei dem die Gäste sich in den Nachbarorten zum Mittagstisch treffen.

Landrat Weckler betonte bei der Preisübergabe: „Wir brauchen Menschen wie Sie, die sich ehrenamtlich für andere engagieren, ohne gleichzeitig nach einer Gegenleistung zu fragen. Ohne Ihren Einsatz wäre unsere Region um viele tolle Ideen und Initiativen ärmer." Mit der Verleihung des Sozialpreises rücke der Wetteraukreis beispielhafte Initiativen in den Mittelpunkt: „Zum einen, um Danke zu sagen und zum anderen, um noch mehr Menschen dazu zu animieren, sich zu engagieren. Ich wünsche Ihnen, dass Sie in Ihrem Einsatz nicht nachlassen und dieser Preis auch Motivation für Sie ist, weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu finden."

sozialpreis kg



PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von WETTERAU.NEWS!

online werben