„Hausärztliche Versorgung der Wetterau sicherstellen“

v.l. Dr. Alexander Jakob (Vorsitzender), Dirk Vogel, Barbara Heinz, Ingrid Lenz, Dr. Christian Haffner (2. Vorsitzender), Sabine Lipp, Dr. Florian Schmidt (2.Vorsitzender), Leon-Clemens Sehrt, Landrat Jan Weckler. Foto: CDU Wetterau

Politik
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Beim Treffen des Vorstands des Hausärzteverbandes Wetterau mit Vertretern des Arbeitskreises Soziales und Gesundheit der CDU-Fraktion im Wetterauer Kreistag und Landrat Jan Weckler wurde über die aktuelle Problematik der hausärztlichen Versorgung in der Wetterau diskutiert.

Praxen in der Wetterau nehmen immer wieder an Protesttagen teil und folgen damit dem Aufruf des Hausärzteverbandes Hessen, um darauf aufmerksam zu machen, dass die aktuellen Strukturen der wohnortnahen ambulanten hausärztlichen Versorgung massiv gefährdet sind. „Uns ist es sehr wichtig, dass wir uns als gemeinsames Ziel setzen, die hausärztliche Versorgung im Wetteraukreis auch in Zukunft sicherzustellen“, so Barbara Heinz, selbst Ärztin und gesundheitspolitische Sprecherin der CDU-Kreistagsfraktion.

„Viele hausärztlich tätige Kollegen werden in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen“, erläutert Dr. Alexander Jakob, Hausarzt in Bad Nauheim und Vorsitzender des Bezirkes Wetterau im Hessischen Hausärzteverband, „daher muss dort angesetzt werden, um gewachsene und bewährte hausärztliche Strukturen zu erhalten.“ Und hierbei kommt die Politik mit ins Spiel. „Ein Schritt in die richtige Richtung ist von der Hessischen Landesregierung seit letztem Jahr die Initiative der Landarztquote. Dabei werden Medizin-Studienplätze an Bewerber vergeben, die sich verpflichten nach Abschluss der Facharztweiterbildung im ländlichen Bereich zu arbeiten, wozu auch lokale Weiterbildungsverbünde gehören“, so Jakob weiter. Auch von Seiten der Kommunalpolitik könne eine Unterstützung ausgehen, indem die Infrastruktur zum Beispiel durch eine gute Kinderbetreuung gewährleistet werde, um jungen Fachärztinnen und Fachärzten eine Niederlassung im ländlichen Bereich zu ermöglichen und den ländlichen Wohnort auch für deren Familien attraktiv zu gestalten. 

Es wurden auch wichtige Themen wie der zunehmende Fachkräftemangel im medizinischen Bereich, steigende Energiekosten und der aktuelle Medikamentenmangel angesprochen. Die Arbeit in der Medizin hat sich aber nicht nur durch die Corona-Pandemie verändert. „So muss ein sinnvoller Ausbau der Digitalisierung mit Elementen wie Homeoffice, digitale Telefonassistenten oder Videosprechstunde etabliert werden, wo dies sinnvoll ist und die Vor-Ort-Versorgung ergänzen.“, erklärt Dr. Christian Haffner, 2. Vorsitzender des Wetterauer Bezirkes. Einigkeit bestand an dem Tag bei allen Beteiligten darüber, dass auch die öffentliche Wertschätzung der Arbeit der Hausärztinnen und Hausärzte keine Selbstverständlichkeit ist, eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau auf Dauer beizubehalten.

„Der Fachkräftemangel macht auch im ärztlichen Bereich nicht halt. Wir brauchen neue Konzepte, um die ärztliche Versorgung in allen Bereichen auch künftig sicherstellen zu können. Die Landarztquote ist dabei ein Baustein, Tele-Medizin ein weiterer. Außerdem sind gute Rahmenbedingungen für die Ansiedlung von Ärztinnen und Ärzten wichtig. Hier ist der regelmäßige Austausch von Bedeutung, um auch unterstützen zu können“, so Landrat Jan Weckler abschließend. Der sozialpolitische Sprecher Dirk Vogel ergänzt, die Wetterauer CDU werde auch in Zukunft den Austausch mit den Wetterauer Ärzten suchen, um deren Vorstellungen im Blick zu haben.



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