5. Wetterauer Fahrradkonferenz – Netzwerken, austauschen und informieren

Landrat Jan Weckler (Bildmitte) und Verkehrsdezernent Matthias Walther (hinten, zweiter von links) mit den Referenten und Organisatoren der Fahrradkonferenz. Foto: Wetteraukreis

Politik
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Zum fünfjährigen Jubiläum der Wetterauer Fahrradkonferenz begrüßte Landrat Jan Weckler über 100 Interessierte in der Rosbacher Adolf- Reichwein-Halle. „Der Fahrradverkehr im Wetteraukreis ist gut aufgestellt. In unserem 2019 fortgeschriebenen Radverkehrsplan haben wir 109 Maßnahmen formuliert, die wir und die anderen Baulastträger nun nach und nach abarbeiten", erläuterte der Landrat Jan Weckler.

„Wir haben bereits viele Investitionen angestoßen, sind der Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität beigetreten, haben ein Schülerradwegenetz aufgebaut und die Neukonzeption des Kreisradroutennetzes abgeschlossen. Dabei haben wir gerade auch im östlichen Teil unseres Landkreises einige Streckenabschnitte neu ausgewiesen. Es ist kein Zufall, dass wir auch bei der Erneuerung der Beschilderung im östlichen Teil des Kreises begonnen haben", so Landrat Weckler. „Im Hinblick auf die Landesgartenschau 2027 in Oberhessen haben wir darüber hinaus einige Projekte in dieser Region neu priorisiert. Dabei wollen wir den Fokus sowohl auf den Alltagsverkehr- als auch auf den Tourismus legen", so Weckler bei seiner Begrüßung.

Zugleich betonte der Landrat die Komplexität der Radwegeplanung, die sich auf die verschiedenen Baulastträger verteilt. Neben den Städten, Gemeinden und dem Landkreis sind vor allem auch das Land und der Bund involviert. Verantwortlich für die Radwegeplanung entlang von Landes- und Bundesstraßen ist Hessen Mobil im Auftrag von Bund und Land. Auch der Landkreis beauftragt Hessen Mobil häufig mit der Umsetzung von Maßnahmen entlang der Kreisstraßen. Wichtig sei es deshalb, so der Landrat, dass die verschiedenen Akteure hier Hand in Hand arbeiten. Daher stehe der Landkreis mit allen Akteuren in einem ständigen Austausch.

In dieses Horn stieß auch Rosbachs Bürgermeister Stefan Maar, der über die Entwicklung des Radverkehrs in Rosbach referierte. Sichtlich stolz war er darüber, dass im Stadtgebiet zahlreiche städtische Feldwege ausgebaut und so für den Radverkehr ertüchtigt werden konnten. Dabei betonte er die Bedeutung von Bürgerbeteiligung. In Rosbach gelinge diese auch gerade wegen des „Arbeitskreises Radgerechtes Rosbach" sehr gut. Der Sprecher des Arbeitskreises Gerald Harrf gab anschließend Einblicke in die Zusammenarbeit zwischen Arbeitskreis und der Stadt Rosbach.

Peter Hünner, im Wetteraukreis für die Radwege zuständig, referierte über die geplanten und schon umgesetzten Maßnahmen in der Zuständigkeit des Kreises. Breiten Raum nahm dabei der Bericht über die Neubeschilderung und die Neufassung des Radwegenetzes ein. Nach dem der Startschuss in Nidda gefallen ist, sind mittlerweile bereits drei Viertel aller Schilder erneuert. Die Beschilderung der Radfernwege wird im Jahr 2024 durch das Land durchgeführt. Neu angebracht werden auch Hinweise zu einem Mängelmelder, über den die Radfahrerinnen und Radfahrer Schäden an den Wetteraukreis melden können.

Im Haushalt des Kreises sind folgende, laut Radverkehrsplan prioritäre Radwege an Kreisstraßen in Planung, bzw. bereits fertiggestellt:

K 11 Radweg Ober-Wöllstadt nach Nieder-Rosbach (fertiggestellt Juli 2023)
Kurze Wetterau: 800 m Ausbaustrecke zwischen Nieder-Mörlen nach Römerhöfe/Ober-Mörlen (zur Zeit im Bau)
K239 Radweg Effolderbach-Konradsdorf (die Offenlage der Planung beginnt im Oktober im Rahmen der Radwegeplanung an der B275)
K 247 Radweg Gronau nach Rendel (in Planung)
K 174 Radweg Schwalheim nach Rödgen (in Planung)
K 237 Radweg Lindheim nach Heegheim (in Planung)
K 172 Radweg Södel nach Oppershofen (Vorplanungen)
K 223 Ulfa Kreisgrenze Richtung Hungen

Im Hinblick auf die Landesgartenschau 2027 in Oberhessen hat der Wetteraukreis darüber hinaus Radwege an Landesstraßen bei Hessen Mobil als vordringlich angezeigt:

Weiterführung eines Seemenbach-Radweg ab Büdingen flussaufwärts: L 3010 Verbindung bis Hammer 230 m und Herstellungsradweg Hammer – Rinderbügen und Radweg von Rinderbügen nach Wolferborn 1.160 m
Verbindungsradweg vom Seemenbachtal ins Krebsbachtal: L 3195 von Orleshausen nach Calbach
Bleichenbachtal L 3190 von Bleichenbach nach Bergheim
Verbindungsradweg vom Niddatal zum Merkenfritzbachtal an der L 3185 von Nidda nach Merkenfritz 

Die Planungen für die Radwegeverbindungen an Bundes- und Landesstraßen stellte Egon Weß von Hessen Mobil vor. Weß zeigte detailliert und fundiert zwölf Radwegeplanungen im gesamten Kreisgebiet auf. Die Planungen befinden sich in verschiedenen Planungsphasen und sollen in den nächsten Jahren realisiert werden. Die Dringlichkeitsbewertung der vom Wetteraukreis gemeldeten Verbindungen für den östlichen Landkreis sei bereits angestoßen, so Weß.

In der Pause präsentierten sich zahlreiche Organisationen und Verbände den Besucherinnen und Besuchern.

Nach der Pause gab Joachim Hochstein vom Radfahrbüro Frankfurt einen spannenden Einblick in die erheblichen Fortschritte, die die Stadt Frankfurt in den letzten Jahren in punkto Radverkehr gemacht hat. Hierbei zeigte er vor allem die vielfältigen Herausforderungen der Verkehrswende im städtischen Raum auf und ermutigte alle Anwesenden neue Wege in der Mobilität anzugehen.

Zum Abschluss der Konferenz stellte Eike Rothauge von der Universität Kassel einige Konzepte zur Förderung des Radverkehrs im Ländlichen Raum vor. Er betonte vor allem die Bedeutung von interkommunaler Kooperation und von Bürgerbeteiligung, die viele kleinteilige Lösungen ermöglichten.

Insgesamt war die fünfte, von Professor Dr. Volker Blees von der Hochschule RheinMain moderierte Fahrradkonferenz eine gelungene Mischung aus Informationen über den aktuellen Sachstand des Radverkehrs im Kreis und dem Blick über den Tellerrand hinaus.

„Die Fahrradkonferenz hat sich inzwischen fest im Veranstaltungs- Kalender des Wetteraukreis etabliert. Sie betont die besondere Bedeutung des Radverkehrs im Wetteraukreis und ermöglicht die wichtige Vernetzung der verschiedenen Akteure um den Ausbau als Radregion weiter voranzutreiben", so Verkehrsdezernent Matthias Walther und Landrat Jan Weckler abschließend.



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