Kürzlich fand der Parteitag der Wetterauer SPD zur Europawahl im kommenden Jahr statt. Die Parteivorsitzende Lisa Gnadl und der Florstädter Bürgermeisterkandidat Christian Trupp begrüßten die Genossinnen und Genossen im Bürgerhaus Florstadt. „Auch, wenn heute noch niemand an die Europawahl 2024 denkt, ist die Delegiertenwahl bereits jetzt notwendig, um politisch aus der Wetterau Einfluss auf die Aufstellung der SPD bei der Europawahl nehmen zu können“, so Gnadl.
In einer eindrucksvollen Rede sprach Rouven Kötter, Landratskandidat und Erster Beigeordneter des Regionalverbandes Rhein-Main deutliche Problemstellungen des heutigen Europas an. "Es läuft nicht alles optimal in Brüssel", kritisierte der überzeugte Europäer. "Da bei der EU-Osterweiterung die Chance verpasst wurde, das Einstimmigkeitsprinzip aufzubrechen, wird oft der kleinste gemeinsame Nenner gesucht". Außerdem seien viele Verordnungen und Regelungen tatsächlich zu praxisfern - die Auswirkungen müssten dann oftmals die Städte und Gemeinden ausbaden. Europa sei keineswegs perfekt und die europäische Bürokratie sei es auch nicht. Dennoch ist Rouven Kötter aufgrund seiner vielen positiven persönlichen Erlebnisse, insbesondere als Student und Wölfersheimer Bürgermeister und nicht zuletzt wegen den zahlreichen Erzählungen und Erfahrungen seines Großvaters, ein überzeugter Europäer geworden. "Mein Opa wird im Oktober 95 Jahre alt. Er wurde von den Nazis um seine Kindheit und Jugend gebracht. Ihm wurde eine angemessene Schulbildung verwehrt, weil er stattdessen am Westwall Gräben ausgehoben hat. Er musste seinen Teil zum Kampf gegen unsere französischen Nachbarn beitragen. Das Geschehene und Gesehene verfolgt ihn noch heute in seinen Träumen. Er wurde aus schmerzhafter Erfahrung zum überzeugten Europäer", so Kötter. Kötters Generation hingegen sei im Wohlstand und Frieden aufgewachsen. "Wir mussten Erfahrungen, wie die seines Opas, zum Glück nicht erleben. Umso größer ist unsere Verantwortung dafür, das vereinte und friedliche Europa nicht zu gefährden, sondern zu stärken", mahnte der Landratskandidat.
Rouven Kötter übt seine Aufgabe als Kommissionsvorsitzender des Europabüros FrankfurtRheinMain mit Begeisterung aus. Er ist Europadezernent des Regionalverbands und er arbeitet gerne mit seinen engagierten und kompetenten Kolleginnen und Kollegen aus vielen Ländern an einer starken Region. "Dabei geht es nicht nur -aber auch- darum, Fördergelder an Land zu ziehen. Wir setzen dabei darauf, Förderinformationen frühzeitig, leicht zugänglich und verständlich zu machen. Akteure aus der Region müssen bei der EU-Förderung zielgerichtet beraten werden und bei der Suche nach europaweiten Projektpartner unterstützt werden", erläutert Kötter weiter. Viele Städte und Gemeinden im Wetteraukreis würden den Service des Europabüros bereits nutzen und davon profitieren.
Der schnelle Zugang zu Informationen und der direkte Kontakt zu Entscheidungsträgern vor Ort habe wesentlich dazu beigetragen, dass unsere Wetterauer Anliegen in Brüssel gehört und immer mehr Projekte in der Region mit europäischen Mitteln unterstützt werden. Neben der Umwelt-, Klima-, Energie- und Verkehrspolitik spiele aber auch Stadt- und Regionalentwicklung, Forschung, Innovation und Digitalisierung eine wichtige Rolle in der EU-Gesetzgebung und -Förderung merkt Kötter in seiner Parteitagsrede weiter an.
So sind die Sozialdemokraten der Garant dafür, dass bei all diesen Herausforderungen der Mensch im Mittelpunkt steht und niemand dabei auf der Strecke gelassen wird. "Wir müssen mutig und progressiv die Zukunft gestaltet, ohne dabei zu vergessen, dass es nicht um Verwaltungen, ThinkTanks, Konzerne und Organisationen geht, es geht auch nicht alleine um den Klimaschutz oder die Natur - Es geht um die Menschen", ruft Kötter den Wetterauer Sozialdemokraten zu.
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