Bekommt der Wetteraukreis einen Weltacker?

Bildunterschrift: Die Ausstellung Weltacker 2000 wurde im Reichelsheimer Rathaus eingeweiht (von links): Monika Brenninger (Solidarische Landwirtschaft Guter Grund Wölfersheim), Wolfgang Dittrich (Referent für gesellschaftliche Verantwortung beim evangelischen Dekanat Wetterau), Lena Herget (Bürgermeisterin der Stadt Reichelsheim), Rouven Kötter (Vorsitzender des Ausschusses für Regionalentwicklung, Umwelt und Wirtschaft des Wetteraukreis Fotograf: ©Stadt-Reichelsheim – Fourier

Politik
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Derzeit werden weltweit etwa 1,5 Milliarden Hektar als Ackerfläche genutzt. Teilt man diese Fläche durch die Zahl der Weltbevölkerung, so ergibt sich pro Kopf eine Anbaufläche von etwa 2000 m². Nach Berechnungen von Umweltexperten der Vereinten Nationen werden rein rechnerisch für den Anbau der Lebensmittel, die jeder Europäer verbraucht, 4000 Quadratmeter Ackerfläche benötigt. Mit dem Projekt „Weltacker“ soll gezeigt werden, dass man sich auch mit den auf nur 2000 Quadratmetern geernteten Lebensmitteln gesund ernähren kann.

Bundesweit gibt es mittlerweile mehrere Weltacker-Projekte, die auf einer Anbaufläche von 2000 m² aufzeigen, welche Ackerkulturen weltweit angebaut werden und welche Mengen an Lebensmitteln geerntet werden können. Auf Initiative von Monika Brenninger hat sich das Netzwerk „Wetterau im Wandel, dem verschiedene Initiativen, Organisationen und Vereine aus Umwelt- und Naturschutz, wie BUND, NABU, Kirche, solidarische Landwirtschaft, Eine Weltläden, Umsonstläden angehören, dem Thema angenommen. Gemeinsam mit dem Evangelischen Dekanat Wetterau wurde die Wanderausstellung „Der Weltacker“ angeschafft.

„Der Weltacker ist ein Bildungsprojekt, das ohne den moralischen Zeigerfinger zu heben darüber aufklärt, wie wir mit unseren Ressourcen rund um unsere Ernährung umgehen und was wir dabei verändern sollten, um die weltweite Ernährungsgrundlagen zu erhalten, erklärt Wolfgang Dittrich vom Evangelischen Dekanat Wetterau, der im Netzwerk Wetterau im Wandel geschäftsführend mitarbeitet.

Jüngst wurde im Reichelsheimer Rathaus die Ausstellung „Der Weltacker“ eröffnet. Bürgermeisterin Lena Herget zeigt sich vor allem von den pädagogischen Möglichkeiten begeistert: „Als Monika Brenninger, mich beim 30. Geburtstag von Querbeet angesprochen und sie mir die Ausstellung gezeigt hat, habe ich spontan zugesagt, sie direkt im Anschluss im Reichelsheimer Rathaus zu zeigen. Insbesondere Kindern und Jugendlichen kann man hier Einblicke in die Produktion von Nahrungsmitteln geben. Aber auch für Erwachsene ist es interessant, um sich mit den Fragen der globalen Landwirtschaft auseinanderzusetzen“.

Interessant ist die Ausstellung auch für den Vorsitzenden des Ausschusses für Regionalentwicklung, Umwelt und Wirtschaft beim Wetteraukreis Rouven Kötter, der auf der Veranstaltung von Querbeet den Kontakt zwischen Monika Brenninger und Bürgermeisterin Herget hergestellt hatte. „Auf Antrag der Wetterauer Grünen wird sich mein Ausschuss in seiner nächsten Sitzung mit der Frage beschäftigen, ob die Einrichtung eines Weltackers im Wetteraukreis realisiert werden kann und welchen Beitrag der Kreis dazu leisten sollte. Natürlich werden wir dazu auch Vertreter der Initiative einladen. Bereits bei der Diskussion im Kreistag zeichnete sich ab, dass die Idee im wahrsten Sinne des Wortes auf fruchtbaren Boden stößt. Insbesondere im Zusammenhang mit der Landesgartenschau ist das ein sehr spannendes Projekt“, so Kötter.

Auf 13 illustrierten Rollups wird das Thema nun bis zum 25. August in Reichelsheim erläutert. Hier werden unter anderem informative Antworten auf folgende Fragen gegeben: Wie viel wächst auf 2000 Quadratmetern? Was wird daraus gemacht und wir wird es verbraucht? Wie viel landet wirklich auf dem Teller und was verdirbt auf dem Weg dorthin? Wer bestellt die Felder und welches Leben findet darauf Platz? „Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich. Machen Sie doch in den anstehenden Ferien mit Ihren Kindern oder Enkelkindern einen Abstecher ins Reichelsheimer Rathaus und informieren Sie sich über die Bedeutung von Land- und Forstwirtschaft als Grundlage von Leben, Kultur und Zivilisation“, regt Bürgermeisterin Herget an.

Die Ausstellung ist während der regulären Öffnungszeiten des Rathauses im Erdgeschoss zugänglich.



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