IHK veranstaltet erstmals World Conference

BU: Rudolf Scharping, Bundesminister der Verteidigung a.D. vor den Gästen der Konferenz "The World meets in Gießen" Foto: Andreas Bender/IHK GI-FB

Politik
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„The World meets in Gießen“ war das Motto der internationalen Konferenz. Gäste aus 19 Ländern tauschten sich über Möglichkeiten der Kooperation aus.

(Gießen-Friedberg, den 10. Juli 2023) – Als internationale Plattform präsentierte sich die IHK Gießen-Friedberg am Mittwoch in Gießen. Aus 19 Ländern und fünf Kontinenten nahmen über 40 Gäste an der Vernetzungskonferenz „The World meets in Gießen“ teil. „Wir brauchen die internationale Vernetzung für unseren Wohlstand“, erklärte Dr. Volker Treier, DIHK-Außenwirtschaftschef und Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung. Immer stärker zeichne sich jedoch eine Politisierung von Unternehmen ab. „Man muss heute als Unternehmen schon rechtfertigen, warum man Geschäfte mit China betreibt.“ Dies sei für den hiesigen Wohlstand eine kritische Entwicklung. Nur im Miteinander mit anderen Ländern ließe sich Zukunft gestalten. „Wenn Sanktionen im internationalen Handel nicht mit den Regeln der Welthandelsorganisation einhergehen, drohen dort langwierige rechtliche Verfahren.“ Als DIHK habe man darüber hinaus auch erfahren, dass die europäische und deutsche Politik international als ideologisch aufgefasst würden und hiesige Unternehmen daraus benachteiligt würden.

Gemeinsamkeiten schaffen Perspektiven
„Wie schaffen wir eine Balance zwischen den steigenden globalen Spannungen und einer größeren Notwendigkeit, international zu kooperieren?“, fragte Rudolf Scharping, Bundesminister der Verteidigung a.D. in seinem Impulsvortrag. Ein Fokus auf die gemeinsamen Themen könne ein Ansatzpunkt sein. So gebe es etwa eine ganze Reihe von Gemeinsamkeiten mit China, beispielsweise eine alternde Bevölkerung. Und auch China habe ein Problem auf dem Arbeitsmarkt – allerdings geprägt von einer ganz anderen Situation. Dort gebe es sehr viele Akademiker, die einfachste Tätigkeiten verrichten würden.
„Die Welt hat sich dramatisch verändert; das wird sich fortsetzen“, sagte Scharping. Allein die Verschiebung der Bevölkerungsanteile sorge für Bewegung in der Weltpolitik. Der Anteil der europäischen Bevölkerung an der Weltbevölkerung werde weiterhin abnehmen, in Kürze würde er bei vier Prozent liegen. In der Sub-Sahara würden hingegen ökonomische Schwergewichte entstehen. „Daraus entstehen enorme Möglichkeiten, aber auch Notwendigkeiten der internationalen Zusammenarbeit, vom Schutz des Klimas bis zur friedlichen Entwicklung.“
Dass die IHK für Weltoffenheit und internationale Zusammenarbeit steht, unterstrich auch IHK-Präsident Rainer Schwarz. „Unsere Unternehmen haben schon immer international gedacht. Wir befinden uns hier in einer der innovativsten Wirtschafts- und Wissenschaftsregionen in Deutschland.“ Nicht nur die Wirtschaftslandschaft, sondern auch die Bildungslandschaft in Mittelhessen sei hervorragend. Diese enge Verknüpfung mit der Hochschulbildung habe dazu beigetragen, diese Region zu einem zukunftsorientierten High-Tech-Wirtschaftsstandort zu machen.

Multiplikator für internationale Vernetzung
„Die sich derzeit überlagernden internationalen Krisen stellen unsere Unternehmen vor große Herausforderungen. Wir wollen Chancen in Auslandsmärkten schaffen und als Multiplikator wirken“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Leder. Unternehmen könnten dabei immer auf das Netzwerk der deutschen Auslandshandelskammern in den Zielländern zurückgreifen. Die Idee zur Konferenz geht zurück auf die hohe Beteiligung ausländischer Gäste an der 150-Jahr-Feier der IHK im vergangenen Jahr. Viele Teilnehmer sprachen sich für die dauerhafte Einrichtung einer internationalen Plattform aus.

Die Konferenz bot vielfältige Möglichkeiten, sich international zu vernetzen und mit neuen Partnern in Kontakt zu kommen, so etwa im Vertrieb, im Einkauf oder für mögliche Investitionen. Branchenbezogene Unternehmenspräsentationen von allen teilnehmenden Unternehmen zeigten deren Produkt- und Ideenvielfalt auf. Die IHK strebt einen Ausbau ihrer bereits vielfältigen internationalen Aktivitäten an. Bereits 2005 begann mit dem Ausbildungsexport nach Kenia und Nigeria ein intensiver Austausch. Seit neun Monaten besteht eine ähnliche Kooperation mit China. Moderator der Konferenz war IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Leder, Co-Moderator war Norbert Noisser, Senior Berater der IHK.


Über die IHK Gießen-Friedberg:
Rund 50.000 Unternehmen haben ihren Sitz im Bezirk der IHK Gießen-Friedberg. Von diesen arbeiten rund 1.800 Unternehmerinnen und Unternehmer ehrenamtlich in den IHK-Gremien mit. Weitere Informationen finden Sie unter www.giessen-friedberg.ihk.de.



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