Zu wenig Plätze für Kinder in Not

Politik
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Bereitschaftspflegefamilien ein attraktiveres Angebot machen – das beantragte die FDP-Fraktion im Wetterauer Kreistag in der letzten Sitzung.

In Bereitschaftspflegefamilien werden Kinder vorübergehend untergebracht, die aufgrund einer Krise oder Notsituation durch das Jugendamt in Obhut genommen werden. Andrea Rahn-Farr, sozialpolitische Sprecherin der Liberalen im Kreistag, liegt dieses Thema am Herzen. „In den letzten Jahren steigt der Bedarf für solche Plätze immer mehr, die zur Verfügung stehenden Bereitschaftspflegefamilien werden jedoch immer weniger. Wie man den Vorlagen der zuständigen Sozialdezernentin Becker-Bösch in zwei Ausschusssitzungen entnehmen konnte, liegt der Grund dafür vor allem in der nicht angemessenen finanziellen Wertschätzung der so wichtigen Arbeit dieser Familien,“ so Rahn-Farr.

Da auf diese Erkenntnisse im Februar keine Reaktion seitens der zuständigen Dezernentin Becker-Bösch erfolgte, ergriffen die Freien Demokraten im Kreistag nun die Initiative und beantragten zwei Maßnahmen, um die Bereitschaftspflege ihrer Bedeutung gemäß finanziell auszustatten. Dabei ging es um Wegfall der Staffelung bei den Tagessätzen, sodass der Tagessatz von 70 € nun durchgehend bezahlt wird. Außerdem sollte die Rufbereitschaft der aufnehmenden Familien gewürdigt werden in Form einer Sonderzahlung in Höhe von 450 €/Monat. Denn aktuell bezahlt der Wetteraukreis kein Freihaltegeld bei Nicht-Belegung, obwohl die Bereitschaftspflegefamilien auch dann zur Verfügung stehen.

„Offenbar hat die Dezernentin den Handlungsbedarf nun auch erkannt und deshalb unseren Antrag aufgegriffen,“ konstatiert der FDP-Fraktionsvorsitzende Dr. Jörg-Uwe Hahn. „Wie gewohnt, hat die GroKo daraufhin einen Änderungsantrag gestellt, der unsere Punkte enthält.“ Andrea Rahn-Farr zieht ein positives Fazit: „Wir freuen uns über die breite Zustimmung zu unseren und den weiteren Vorschlägen, denn diese werden hoffentlich mehr Familien dazu bringen, sich als Bereitschaftspflegefamilien zu melden. Die Kinder in Not sind es, die davon profitieren werden.“



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