Kunst in Kirchen: Wanderung zu drei Kunsträumen

Kultur
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

In diesem Jahr findet zum siebten Mal das Projekt „Kunst in Kirchen in der Wetterau“ statt. Fünf Kirchen werden über einen Zeitraum von fünf Wochen zu Kunsträumen gestaltet. Dafür haben sich Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Republik beworben.

Wanderung1409_jk.jpg

Im Rahmen des Kunstprojektes finden auch drei Wanderungen statt, die zu den Kirchen führen. Am letzten Sonntag (12. September) standen bei der zweiten Wanderung gleich drei Kirchen auf dem Programm.

Los ging es in Büdingen-Düdelsheim an der evangelischen Kirche, wo der Düdelsheimer Keramiker Sebastian Scheid sechs große Schalen unter den Auflagern der Rippen des Netzgewölbes gehängt hat. Jede Schale ist ein Punkt, an dem der Betrachter angeregt wird, sich mit seinen Gedanken in das Zentrum ziehen zu lassen, genau hinzuschauen gemäß dem diesjährigen Motto des Projekts „Hinschauen“. Jede Schale soll durch ihre Gestaltung andere Assoziationen wecken und zu einem unterschiedlichen Hinschauen verleiten. Die Schalen tragen die Titel: Erde, Feuer, Himmel, Mond, Universum und Meer.

Die Wanderung führte dann zur wenige Meter entfernten katholischen Kirche, wo Eberhard Ross seine Werke ausstellt. Die kleine katholische Kirche wurde nach dem Krieg für die Vertriebenen in einer ehemaligen Lkw-Garage eingerichtet. Der Künstler, der in Frankfurt sein Atelier hat, lässt sich bei seinen Werken von Musik inspirieren. Eines der Werke heißt „Goldberg Variatio 4-6“.

Anschließend ging es für die rund zwei Dutzend Wanderer auf der Bonifatius-Route nach Glauberg. In der evangelischen Kirche hat Malte Lück seine Videoinstallation aufgebaut. Auf den ersten Blick eher ungewohnt: Ein Mensch liegt wie in einer Zwangsjacke auf dem Boden. Im Rhythmus seines Herzschlages schlagen zwei Metallstücke aneinander. Sie stellen sich als „Erdherzhände“ heraus, Handschuhe aus Bronze, mit denen er Mühe hatte, sich zu befreien. Malte Lück sagt dazu: „Wenn man vollkommen zur Ruhe kommt, dann hört man nur noch sein Herz schlagen“. Der Film hat etwas Magisches: Er zieht einen heran. Man muss sich aber darauf einlassen, „hinschauen“ eben.

Anschließend ging es um den Glauberg herum zurück nach Düdelsheim.

Die nächste Wanderung findet am kommenden Sonntag, 19. September, 14 Uhr statt. Startpunkt ist an der evangelischen Kirche in Florstadt-Staden, wo Schüler der Johann-Peter-Schäfer-Schule ihren Beitrag zum diesjährigen Projekt „Kunst in Kirchen in der Wetterau“ ausgestellt haben. Von dort aus geht es durch den Landschaftspark in Staden zum Naturschutzgebiet „Mähried von Staden“.

Foto: Die Wandergruppe vor der Keltenwelt am Glauberg



PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von WETTERAU.NEWS!

online werben