Fachwerkhaus in Grebenstein ist „Denkmal des Monats“

Vogelsbergkreis
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Das Fachwerkhaus in der Markstraße 28 in Grebenstein bot zunächst keine optimalen Bedingungen für eine Pflegeeinrichtung: Das Altbaugefüge war verwinkelt, die Statik schwierig.

Die Immenhäuser Philippstiftung e.V. aber gab nicht auf und arbeitete 20 Jahre lang daran, das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert in der Innenstadt zu einem modernen Wohnprojekt umzugestalten. Dieses Engagement wird nun gewürdigt: Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn hat das Haus heute als „Denkmal des Monats“ ausgezeichnet und 1.000 Euro Preisgeld an die Mitglieder überreicht.

„Der Immenhäuser Philippstiftung ist es auf vorbildliche Art und Weise gelungen, Denkmal- und Altenpflege in Einklang zu bringen“, so Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn (Grüne). „Die Räume dieses jahrhundertealten Fachwerkhauses bieten Platz für moderne Betreuung pflegebedürftiger Menschen und zeigen trotzdem mit ihren Lehmstuckdecken, Wandneigungen und dem Dachstuhl historischen Charakter. Besonders gut gefällt mir, dass die Menschen im Herzen der Altstadt ein komfortables Zuhause und eine nahe Anlaufstelle für Betreuung vor Ort haben – so bleibt der Anschluss ans Stadtleben erhalten. Ich danke der Immenhäuser Philippstiftung für ihren Einsatz, ihre Geduld und ihre Entschlossenheit, dieses Kulturdenkmal mit neuem Leben zu füllen. Herzlichen Glückwunsch zur Auszeichnung!“

Die Sanierungsarbeiten haben 2002 begonnen und stellten sich schnell als sehr umfangreich heraus. Die verwinkelten Zimmer erschwerten die Raumplanung und auch die Gebäudestatik erforderte eine präzise Prüfung und maßgeschneiderte Lösungen, denn das Gebäude drohte nach der Sanierung abzusacken. So verzögerte sich das Bauprojekt immer wieder. Schließlich wurden ein Stahlgerüst und ein Fahrstuhl eingebaut, ein Anbau entstand, Rampen wurden eingerichtet. In dem dreistöckigen Fachwerkhaus befinden sich nun sechs Zimmer zur Intensivpflege; hier sollen vor allem Menschen leben, die nach Koma und künstlicher Beatmung rund um die Uhr versorgt werden. Außerdem wird es eine Tagespflege sowie Therapie- und Personalräume im Dachgeschoss geben.

Hintergrund „Denkmal des Monats“:

Die im Juni 2018 erstmals verliehene Auszeichnung „Denkmal des Monats“, die mit 1.000 Euro dotiert ist, können Personen, Initiativen oder Körperschaften erhalten. Sie sollen sich bei der Erhaltung ihrer Denkmäler in besonderer Weise verdient gemacht haben. Vorgestellt werden denkmalpflegerische Maßnahmen, die individuell, mit handwerklich-technischer Qualität und besonderem Engagement ausgeführt wurden. Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen wählt die Preisträgerinnen und Preisträger aus den Bewerbungen für den Hessischen Denkmalschutzpreis aus. Neben dem „Denkmal des Monats“ wird auch die Auszeichnung „Museum des Monats“ regelmäßig vergeben. Alle ausgezeichneten Objekte kann man auf kunst.hessen.de auf einer interaktiven Karte erkunden.



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