Ende einer Ära im Fußballkreis Büdingen

von links: Jens Heil, Andreas Schröter, Benjamin Strauch, Gerhard Sinner, Matthias Kristek und Patrick Kalbhenn während der Amtsübergabe. Foto: Schiedsrichtervereinigung Büdingen e.V. 

Fußball-Nachrichten
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Bei den Büdinger Fußball-Schiedsrichtern ist in dieser Woche eine Ära zu Ende gegangen: Die Kefenröder Fußball-Institution Gerhard Sinner hat nach 22 Jahren Amtszeit bei den Vorstandswahlen des Freundeskreises der Schiedsrichtervereinigung nicht mehr für das Amt des Präsidenten kandidiert.

Nun hat der Förderverein seit seiner Gründung 2001 erstmals eine neue Spitze: Wunschkandidat Matthias Kristek, der wohl bekannteste Büdinger Schiedsrichter, wurde einstimmig als Sinners Nachfolger gewählt. Der ehemalige DFB-Schiedsrichter aus Aulendiebach tritt in große Fußstapfen. Sinner, der dieser Tage 75 Jahre als geworden ist und für den ein geordneter Übergang oberste Priorität hatte, bleibt dem Verein aber weiterhin erhalten. Nach einer einstimmig beschlossenen Satzungsänderung wurde Gerhard Sinner vom frisch gewählten Vorstand zum ersten Ehrenpräsidenten des Vereins ernannt.

Das besondere an Sinners langer Amtszeit: Der Kefenröder war selbst nie Schiedsrichter. „Dafür ist Gerhard Sinner ein begnadeter Netzwerker und bestens über die Grenzen des Fußballkreises bekannt, bis in die höchsten Ebenen", resümierte der hessische Verbandslehrwart Andreas Schröter während der Mitgliederversammlung. Sein Kollege, DFB-Lehrwart und Ex-Bundesliga-Schiedsrichter Lutz Wagner würdigte Sinner in einer Videobotschaft, dass er „mehr Schiedsrichter ist als manch anderer", stets mit sehr viel Herz leiste und damit stets für Zusammenhalt sorge. 

Sinners Netzwerk stellte sich seit jeher als Glücksgriff für die Büdinger Schiedsrichtervereinigung heraus. Nachwuchs-Trainingslager, Coachings, Ehrungen, Feierlichkeiten zur Förderung der Gemeinschaft - vieles davon war die Unparteiischen überhaupt erst möglich, weil Sinner unermüdlich Sponsoren für die Vereinigung organisierte. Und so ist es ihm auch zum 100-jährigen Jubiläum der Schiedsrichtervereinigung im Juni gelungen, einen großen Festakt im Bürgerhaus Wolf zu organisieren - die heimischen Referees dankten es ihm zuhauf. 

Nun beginnt eine neue Ära beim Schiedsrichter-Freundeskreis. Und in Zeiten von Schiedsrichter-Mangel, unbesetzten Spielen und steigenden Gewaltakten gegen Unparteiische wird es wohl keine einfache Ära. Deshalb könnte auch die Bedeutung des Freudeskreises immer wichtiger werden, um die Unparteiischen bei Laune zu halten. Schließlich sind die Sportskameraden an der Pfeife zumeist als Einzelkämpfer unterwegs. Dem will sich der erfahrene Unparteiische und Sinner-Nachfolger Matthias Kristek verstärkt widmen. Ihm zur Seite stehen im Vorstand weiterhin die beiden Vizepräsidenten Jens Heil und Patrick Kalbhenn sowie Schatzmeister Benjamin Strauch. Und natürlich kann das Quartett auch weiterhin auf die Erfahrung und die Kontakte von Gerhard Sinner bauen.



PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von WETTERAU.NEWS!