36 Humboldt-Pinguine verlassen den Frankfurter Zoo

©Matthias Besant

Frankfurt
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Bye bye BIBO, TWEETY, PINKY & Co. Insgesamt 36 Humboldt-Pinguine verlassen den Zoo. Damit schrumpft die Frankfurter Gruppe auf 27 Tiere – vorerst, denn die ersten Eier des Jahres sind bereits gelegt. Die größte Pinguin-Reisegruppe hat den Zoo bereits am 11. April in Richtung Mannheim verlassen. Im Sommer 2020 kamen 20 Tiere als Gäste auf Zeit nach Frankfurt, während ihre Anlage im Luisenpark umgebaut und vergrößert wurde.

„Dass wir aushelfen und so viele Tiere vorübergehend aufnehmen konnten, war dem Umstand zu verdanken, dass wir etwa ein Jahr zuvor unsere neue Anlage eröffnet haben. Mit ihren annähernd 2.000 m2 bietet sie ausreichend Platz für bis zu 40 Brutpaare. Die Zusammenführung unserer seinerzeit 25 Tiere mit den 20 Mannheimer Pinguinen verlief harmonisch – kein Wunder bei Vögeln, die in großen Kolonien leben“, erklärt Zoo-Kuratorin Dr. Sabrina Linn.

Dass jetzt 26 Pinguine zurück nach Mannheim gehen, liegt nicht zuletzt an eben dieser Harmonie, denn die Mannheimer Paare haben sich wohl gefühlt und in Frankfurt Nachwuchs bekommen. Pinguine sind einigermaßen treu. So ist auch zu erklären, dass sich im Laufe der Zeit nur ein Frankfurter Weibchen mit einem Mannheimer Männchen verpaart hat. „Dieses Paar reißen wir natürlich nicht auseinander“, so Linn, „die beiden werden bei uns bleiben“.

Für sechs junge Pinguin-Weibchen ging es am frühen Morgen des 12. April nach Spanien in den Zoo von Madrid. Vier weitere Tiere werden Frankfurt in den nächsten Tagen verlassen und in den Zoo von Zlín in Tschechien umziehen.

Über Humboldt-Pinguine

Humboldt-Pinguine (Spheniscus humboldti) gehören zur Gattung der Brillenpinguine (Spheniscus). Wie diese tragen sie eine charakteristische Gesichtsmaske. Die schwarzen Punkte auf dem hell gefiederten Bauch sind bei jedem Tier einzigartig. Die 60 bis 70 Zentimeter großen Tauchjäger gehen im Humboldtstrom vor den Küsten Chiles und Perus auf Jagd nach Sardinen und Anchovis. Humboldt-Pinguine leben gesellig in Kolonien und gehen lebenslange monogame Partnerschaften ein. Auf küstennahen Inseln ziehen sie zumeist zwei Küken groß. Ihre natürlichen Feinde sind u. a. Schwertwale, Seelöwen und Dominikanermöwen. Die schlimmste Bedrohung geht jedoch vom Menschen aus. Überfischung und Verschmutzung der Meere entziehen vielen Pinguinarten die Lebensgrundlage. Deshalb stuft die Rote Liste der Weltnaturschutzunion IUCN die Humboldt-Pinguine als gefährdet ein. Der Populationstrend im Freiland ist deutlich negativ.



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