Lisa Gnadl und Nina Heidt-Sommer bei Berufsschule Butzbach

Foto: SPD Hessen

Ausbildung
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Im Rahmen ihrer Tour zur „Zukunft der Ausbildung" besuchten die SPD-Landtagsabgeordneten Lisa Gnadl (Wetteraukreis) und Nina Heidt-Sommer (Gießen) die Berufliche Schule in Butzbach. Die Schulleitung war durch die stellvertretende Schulleiterin Britta Schütte, die Anfang September zur Schulleiterin beauftragt wurde, den Abteilungsleitern Johannes Naumann und Jens Voß und vom Arbeitskreis Bildung der SPD-Kreistagsfraktion komplettierte Dr. Detlef Pantring die Runde.

Im Gespräch über die Zukunft der Ausbildung und Berufsschulen tauschten sich die Anwesenden über die Entwicklungen und Herausforderungen durch die Corona-Pandemie aus, erörterten die fachlichen Schwerpunkte an der Butzbacher Berufsschule und Verbesserungspotentiale auf Landesebene im Rahmen des neuen Standortkonzepts „Die zukunftsfähige Berufsschule". „Wir bieten hier in Butzbach als Berufsschule ein weites Spektrum an Ausbildungsgängen und Bildungsmaßnahmen an - von der Fachschule für Technik, über die Berufsschule, die Berufsfachschule, die höhere Berufsfachschule und Kurse zur Berufsvorbereitung. Außerdem haben wir uns auf Teilzeitausbildungen spezialisiert, die wir an unserem Standort bereits seit mindestens 2 Jahrzehnten anbieten und für die Auszubildenden besonders attraktiv sind", erklärt die neue Schulleiterin Britta Schütte.„Es ist toll zu sehen, was die Schule für ihre Schülerinnen und Schüler leistet. Das Engagement der Schulleitung und Lehrkräfte für den Standort, die Ausbildungsberufe und auch die Teilzeitausbildung mit Unterricht am Freitagabend und samstags ist wirklich beeindruckend. Danke für diese wichtige Arbeit", erklären Lisa Gnadl und Nina Heidt-Sommer bei ihrem Besuch begeistert.

Auf Landesebene hat sich das Hessische Kultusministerium auf den Weg begeben, die Ausbildung und Berufsschulstandorte umzustrukturieren. „Fachkräftemangel bekämpfen wir nicht mit Mindest-Schülerzahlen an Berufsschulen, sondern mit attraktiven Ausbildungsplätzen. Dabei sind gut ausgestattete Berufsschulen in der Fläche ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung der Schülerinnen und Schüler für eine Ausbildung", erklärt die Wetterauer Landtagsabgeordnete Lisa Gnadl. „Wir dürfen nicht nur darüber reden, dass die Schülerzahlen sinken und darüber diskutieren, wie wir finanziell damit umgehen und an welchen Standorten wir Ausbildungsgänge nicht mehr anbieten. Zumal wir uns aktuell noch immer in einer weltweiten Pandemie befinden und diese Zahlen somit die völlig falsche Momentaufnahme bilden", ergänzt Nina Heidt-Sommer, die im Dezember 2021 für den Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher in den Landtag nachrückte und zuvor als Lehrerin arbeitete.

„Wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie es mehr Auszubildende werden können. Dabei muss auch Ziel sein, die Wege vom Wohnort zur Berufsschule und zum Ausbildungsbetrieb in einem erreichbaren Umkreis zu halten. Nicht jeder und jede Auszubildende ist volljährig und der ÖPNV ist vielerorts nicht so gut ausgebaut, dass um morgens und nachmittags von beispielsweise Hirzenhain im östlichen Teil meines Wahlkreises in das über 47 Kilometer entfernte Butzbach im nordwestlichen Teil zu pendeln", erklärt Lisa Gnadl weiter.

Ein weiteres Thema im Gespräch war die integrative Kraft von Beruflicher Bildung. „Die Altersbegrenzung auf 18 Jahre in der Berufsfachschule ist eine große Herausforderung für die Berufsschulen und Schülerinnen und Schüler. Insbesondere für die Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in unserem Bildungswesen ist es elementar, diese Begrenzung aufzuheben", formuliert Nina Heidt-Sommer „Hauptziel darf nicht sein, Menschen so schnell wie möglich durchzubekommen. Relevant muss sein, qualifiziert pädagogisch mit den jungen Menschen zu arbeiten, die häufig eine besondere Betreuung benötigen, um Chancen für junge Menschen zu schaffen", führt sie weiter aus.

„Geschlossene Berufsschulen kann man – ähnlich wie abgebaute Bahnschienen nicht ohne Weiteres reaktivieren. Bei den Bahnstrecken war die Erkenntnis, dass man Angebote in der Fläche braucht, zu spät. Auf Landesseite arbeiten wir jetzt daran, dass es bei den Berufsschulen nicht genauso passiert", mahnen die beiden Landtagsabgeordneten an. „Im Bereich der Ausbildung und Berufsschulen in Hessen noch viel zu tun. Wir werden nicht locker lassen, die Ausbildung als solche, sowie Berufsschulstandorte in der Fläche zu stärken und zu erhalten", bedanken sich die beiden Landtagsabgeordneten für das Gespräch.



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