„Die Wunden auf der Seele sind bei vielen noch nicht verheilt“

Hessen
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Der Hessische Landtagspräsident Boris Rhein (CDU) ist auch zwei Jahre nach der Amokfahrt eines Autofahrers im nordhessischen Volkmarsen tief betroffen über die Tat.

„Es macht mich nach wie vor fassungslos, wie jemand seinen Wagen an einem Tag wie dem Rosenmontag gezielt in eine Menge fröhlich feiernder Menschen steuern kann“, sagte Rhein. So viele Teilnehmer und Gäste des Rosenmontagszugs seien an jenem 24. Februar 2020 schwer verletzt worden und litten immer noch an den Folgen der Amokfahrt.

Es sei ihm unbegreiflich, dass der Täter auch zahlreiche Kinder in Gefahr gebracht und verletzt habe, sagte Rhein weiter. „Das schreckliche Erlebnis hat das Leben vieler Betroffener für immer verändert. Auch wenn die meisten körperlichen Verletzungen inzwischen verheilt sind: Die Wunden auf der Seele sind bei vielen Betroffenen noch nicht verheilt.“

Vor zwei Jahren hatte ein Autofahrer beim Rosenmontagszug in Volkmarsen seinen Kombi mit 50 bis 60 Kilometern pro Stunde in eine Menschenmenge gelenkt. Dutzende Menschen wurden dabei verletzt, unter ihnen waren 26 Kinder. Im Dezember 2020 erhob die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main Anklage gegen den Amokfahrer. Ihm wurde versuchter Mord in 91 Fällen, gefährliche Körperverletzung in 90 Fällen sowie gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen.

Der Prozess vor dem Landgericht Kassel begann am 3. Mai 2021. Am 16. Dezember 2021 wurde der Täter zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Das Gericht sprach ihn des versuchten Mordes in 89 Fällen und der gefährlichen Körperverletzung in 88 Fällen schuldig. Zudem stellten die Richter die besondere Schwere der Schuld fest und ordneten eine anschließende Sicherungsverwahrung unter Vorbehalt an. Das Motiv des Täters Maurice P. ist weiterhin unklar.



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