Marburg hat Potential für Pharma-Valley

„Der Pharmastandort Marburg hat Potential das Pharma-Valley des 21. Jahrhunderts zu werden und damit in der internationalen Beachtung mit dem Silicon-Valley gleich zu ziehen. Die Entwicklung des Pharmastandorts ist von zwei glücklichen Fügungen geprägt. Die erste führte Emil von Behring in die kleine und damals recht provinzielle Universitätsstadt an der Lahn. Die zweite brachte mit der Corona-Pandemie den Impfstoffhersteller BionTech auf der Suche nach einer produktionsbereiten Anlage nach Marburg. Dem Land Hessen, vor allem aber dem Regierungspräsidium Gießen gebührt großer Dank für den sehr schnellen Genehmigungsprozess, der die Ansiedlung von BionTech in Marburg erst möglich gemacht hat. Auch Ministerpräsident Volker Bouffier, der den Aufbau der Produktion in Marburg zur Chefsache erklärt hat, gebührt für seinen persönlichen Einsatz in diesem Zusammenhang ein ganz besonderer Dank.

Marburgs Chancen den internationalen Ruf als Pharmastandort erheblich auszubauen und sich im globalen Wettbewerb als Spitzenstandort zu etablieren sind enorm. Eine solche Entwicklung kann und darf zukünftig nicht mehr dem Zufall überlassen sein. Es braucht ein ganzheitliches Konzept zum Standortmarketing. Insbesondere die verkehrliche Anbindung stellt eine wesentliche Herausforderung dar, zu der von der Marburger Stadtregierung immer noch kein Konzept vorgelegt wurde. Die innerörtliche Anbindung an das überregionale Verkehrsnetz über die Marburger Nordstadt stellt einen erheblichen Schwachpunkt des Standorts dar. Die Anbindung des Pharmapark Marburg an die B3A mittels eines Tunnelbauwerks durch den Wannkopf ist dringender denn je.

Die vorgestellten Biontainer sollen es Ländern in Afrika ermöglichen, den Impfstoff vor Ort herzustellen und nicht teuer importieren zu müssen. Mit den von BionTech vorgestellten mobilen Produktionsanlagen geht einmal mehr eine segensreiche Innovation in die Welt hinaus. Ich bin BionTech für die pharmazeutischen Leistungen sehr dankbar. Es ist zu hoffen, dass die Skeptiker der Gentechnik am Beispiel der mRNA-Impfstoffe die Wichtigkeit gentechnischer Forschungs- und Anwendungsprozesse erkennen und diese Entwicklung nicht länger mit überzogenen Forderungen ausbremsen. Unternehmerischer Mut und ein hohes Maß wirtschaftlicher Risikobereitschaft bilden die Grundlage für diesen großartigen Erfolg. Das ist nicht nur ein Erfolg für das Unternehmen selbst, sondern auch für unsere gesamte Gesellschaft. Die vor Ort aus dem politisch linken Lager immer wieder vorgetragene Kritik gegenüber BionTech ist in aller Deutlichkeit zurückzuweisen. Auch die Marburger Stadtregierung sollte sich deutlich hinter BionTech stellen und dieses Unternehmen in Marburg nochmals herzlich willkommen heißen.“