Bischöfin Hofmann: „Wir müssen weiter verantwortlich handeln“

Hessen
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„Alles wieder gut?!“ So fragt die evangelische Kirche in ihrer Kampagne zum diesjährigen Buß- und Bettag.

Die Hoffnungen seien im Sommer groß gewesen, sagt die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Dr. Beate Hofmann, mit Verweis auf die Impfungen gegen das Coronavirus. Stattdessen verschärfe sich die Situation derzeit: „Das Gefühl, dass wir auf dem Weg in ein normales Leben sind, ist tief erschüttert. Das weckt viele Fragen: Waren wir zu sorglos? Haben wir uns von unserer Sehnsucht verführen lassen?“

„Der Impfstoff schützt vor einer schweren Erkrankung und er senkt das Risiko der Ansteckung, und darum sollte sich jeder Mensch, der kann, impfen lassen“, unterstreicht die Bischöfin in ihrer Kanzelabkündigung zum Buß- und Bettag. Nur so werde die Last der Pandemie nicht auf Kinder, auf Pflegekräfte und Ärztinnen und Ärzte verschoben, wie es gerade geschehe.

Nun gelte es, „weiter verantwortlich und achtsam zu handeln, nüchtern und besonnen zu bleiben und das zu tun, was notwendig ist, bei uns und für unsere Geschwister weltweit“, so die Bischöfin. Sie lenkt den Blick auf die ungerechte Impfstoffverteilung und somit auf Afrika und Lateinamerika, wo viel zu wenig Menschen bisher Zugang zu Impfstoff haben. „Christus mahnt uns: Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ Bischöfin Hofmann ermutigt: „Die Kraft zur Umkehr aus der Leichtfertigkeit hin zur besonnenen Sorge füreinander finden wir im gemeinsamen Gebet und im Hören auf Gottes Zusage: Siehe, ich bin bei Euch alle Tage, bis an der Welt Ende.“  

Themenkampagne 2021

Rund um den Buß- und Bettag läuft auch in diesem Jahr wieder eine Themenkampagne, diesmal unter dem Motto: „Alles wieder gut?!“. Die Kampagne, die die EKKW gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover und der Evangelischen Kirche der Pfalz gestaltet, macht mit Plakaten, dem Internetauftritt www.busstag.de und einer Begleitaktion auf Facebook auf den Buß- und Bettag und seine bleibende Bedeutung aufmerksam. Die Kampagne will Impulse zur persönlichen Auseinandersetzung mit dem Thema geben. Hier kann man Wünsche und Klagen aufschreiben, Gebete anderer teilen. Man kann sich selbst die Frage stellen: „Mal ehrlich, wie geht es Dir?“

Hintergrund

Der Buß- und Bettag ist für evangelische Christinnen und Christen ein Tag der Besinnung und Neuorientierung im Leben. 1995 wurde er zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen als gesetzlicher Feiertag ersatzlos gestrichen. Seinen festen Platz im kirchlichen Festkalender hat er jedoch nicht verloren.



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