VdK fordert weiterhin Änderung der Hessischen Bauordnung

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"In Hessen fehlt es schon jetzt erheblich an barrierefreiem beziehungsweise barrierearmem Wohnraum", schreibt der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen (VdK) in einer Pressemitteilung.

Laut einer Studie der Landesregierung werde der Bedarf an altengerechten Wohnungen bis zum Jahr 2040 auf 300.000 steigen. Deshalb zeigt sich der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen enttäuscht darüber, dass ein von der SPD-Fraktion eingebrachter Gesetzentwurf zur Änderung des Baurechts bei der gestrigen Plenarsitzung keine Mehrheit im Hessischen Landtag fand: „„Für ältere Menschen und für Menschen mit Behinderungen sind barrierefreie Wohnungen von existenzieller Bedeutung“, erklärt der Landesvorsitzende Paul Weimann: „Nur ein Zuhause, in dem sie sich sicher und weitgehend ohne fremde Hilfe bewegen können, gibt ihnen die Chance auf ein selbstständiges Leben.“

"2018 wurde die Hessische Bauordnung (HBO) novelliert. Der VdK kritisiert an der seitdem gültigen Fassung, dass sie in niedrigeren Gebäuden einen viel zu geringen Anteil an barrierefreien Wohnungen vorschreibt und es Bauherren durch eine Ausnahmeregelung zudem ermöglicht, sich der Verpflichtung zur barrierefreien Gestaltung ganz zu entledigen, sofern dadurch ein „unverhältnismäßiger Mehraufwand“ entstehen könnte. Der VdK fordert daher, wie auch die SPD in ihrem Gesetzentwurf, dieses Schlupfloch im Gesetzestext zu schließen und die vorgeschriebene Quote für barrierefreie Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern hochzusetzen. Die derzeitige 20-Prozent-Regelung führt nur in Gebäuden mit mindestens sechs Stockwerken zu mehr barrierefreien Wohnungen. Häuser dieser Größenordnung machen aber nur etwa ein Drittel des baulichen Gesamtbestands in Hessen aus und sind vor allem in ländlichen Regionen kaum zu finden", schreibt der VdK.

Deshalb habe der VdK Hessen-Thüringen 2019 eine Petition zur Reform der HBO auf den Weg gebracht, die von insgesamt 24.000 Menschen unterzeichnet worden sei – sie habe auch den Anstoß dazu gegeben, dass sich der Landtag jetzt erneut mit dem Thema befasst habe. „Wir werden weiter politische Überzeugungsarbeit leisten, um den Gesetzgeber von der notwendigen Reform der Hessischen Bauordnung zu überzeugen“, sagt Paul Weimann: „Unser Ziel bleibt: Barrierefreiheit muss zum Standard im Baurecht werden.“



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