NABU fordert mehr Vorsorge beim Schutz der Wälder

Hessen
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Anlässlich der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2021 durch das Hessische Umweltministerium (wie berichtet) fordert der NABU Hessen mehr Vorsorge beim Waldschutz.

Die Folgen der vergangenen Dürresommer seinen für den Wald dramatisch: „Wir haben in nur wenigen Jahren eine Waldfläche verloren, die rund dreimal so groß ist wie der gesamte Reinhardswald“, so Mark Harthun, Geschäftsführer Naturschutz. Für die nächsten Jahre sei mit weiteren Dürresommern zu rechnen. Deshalb müssten Waldbesitzer neben einer naturnahen Wiederbegründung abgestorbener Waldflächen mehr Vorsorge beim Waldschutz betreiben: „Für einen effektiven Klimaschutz braucht Hessen mehr Wildnisgebiete ohne Holznutzung“, erklärt Harthun. Hier könne sich das Kronendach der Bäume schließen und dadurch den Wald vor gefährlicher Austrocknung schützen. Die wieder entstehenden Naturwald-Strukturen seien zudem wichtige Lebensräume für waldtypische Arten. Besonders gefährdet seien Tiere, Pflanzen und Pilze, die auf alte Bäume angewiesen sind.

Auch für den weiterhin bewirtschafteten Wald empfiehlt der NABU Zurückhaltung bei der Holzernte. Oberstes Gebot sei es nun, die Bestände so geschlossen wie möglich zu halten, damit die Bäume gegen Austrocknung und Sonnenbrand geschützt blieben. Deshalb empfiehlt der NABU, die Altersklassenforste in strukturreiche Dauerwälder umzuwandeln und bei der Holznutzung auf eine Einzelstamm-Nutzung statt auf große Auflichtungen zu setzen. Künftig müsse in Hessen insbesondere im öffentlichen Wald gelten: „Walderhalt vor Holznutzung“, so Harthun. Denn der Wald habe neben der Holzproduktion noch viele andere wichtige Funktionen, wie Artenschutz, Erholung, Grundwasserbildung und Bodenschutz. Dafür müsse aber der verschwenderische Umgang mit Holz aufhören. So werde derzeit noch über 70 Prozent des genutzten Laubholzes einfach verbrannt. Holz sei künftig ein kostbarer Rohstoff, mit dem sorgsam umgegangen werden müsse, so der NABU.



PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von WETTERAU.NEWS!