Profifußball an Polizeieinsatzkosten beteiligen

Hessen
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Der Bund der Steuerzahler (BdSt) Hessen erinnert anlässlich des bevorstehenden Hessenderbys im DFB-Pokal zwischen Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98 an seine Forderung, Veranstalter kommerzieller Großveranstaltungen wie Profifußballspiele an den Kosten von damit verbundenen, besonders aufwändigen Polizeieinsätzen zu beteiligen.

„Wenn am Dienstagabend Eintracht Frankfurt den Lokalrivalen Darmstadt 98 empfängt, sind nicht nur zehntausende Fußballfans mit dabei, sondern auch wieder mehrere hundert Polizeikräfte – wenn auch aus ganz unterschiedlichen Motiven. Dass die Ordnungshüter für Sicherheit rund um das Stadion sorgen, ist richtig. Nicht länger tragbar ist aber, dass die Kosten für Hochrisikospieleinsätze allein den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern in Rechnung gestellt werden, während die Proficlubs jeweils Millionenumsätze erwirtschaften“, so Joachim Papendick, Vorsitzender des hessischen Steuerzahlerbunds.

Gebühren für zusätzliche Polizeikosten bei besonders brisanten Partien zu verlangen, würden nicht nur die Rechnungshöfe des Bundes und der Länder empfehlen, sondern sei auch durch die Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts in Sachen "Bremer Polizeigebühr" gedeckt. „Seit vier Jahren ist höchstrichterlich geklärt, dass der milliardenschwere Fußballzirkus das Thema Sicherheit nicht vollständig auf die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler abwälzen kann. In Hessen hat man sich bei dem Thema aber lieber weggeduckt. Es ist an der Zeit, dass das Land endlich die immer lauter werdenden Signale erhört, wie Bremen eine Gebührengrundlage schafft und Rechnungen verschickt!“, erklärt Joachim Papendick, Vorsitzender des BdSt Hessen.

Der bezahlte Fußball habe einen finanziellen Vorteil, wenn die Polizei eine störungsfreie Durchführung auch bei Ansetzungen mit hohem Gewaltpotenzial wie beispielsweise Lokalderbys gewährleistet. Der dafür notwendige Mehraufwand der Ordnungshüter sollte dann auch vom Profiteur bezahlt werden. Schon im Schwarzbuch „Die öffentliche Verschwendung 2017/18“ hatte der BdSt auf die horrenden Kosten bei den damaligen Hessenderbys hingewiesen, die allein die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler zu tragen hatten. Für die Polizeieinsätze bei den beiden Bundesligaspielen zwischen Eintracht Frankfurt und Darmstadt 98 im Jahr 2016 fiel nach Angaben des Innenministeriums jeweils rund eine Million Euro an. Das war etwa zehnmal so viel wie im Durchschnitt der Bundesligapartien der Eintracht.



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