Ausbau der K 211 zwischen Kefenrod/Hitzkirchen und Abzweig L 3010 abgeschlossen

Kefenrod
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Der aufwändige Ausbau der Kreisstraße zwischen dem Kefenröder Ortsteil Hitzkirchen und dem Abzweig zur L 3010 ist abgeschlossen. Landrat Jan Weckler und Kreisbeigeordneter Matthias Walther haben den neuen Kreisstraßenabschnitt heute gemeinsam mit Gederns Bürgermeister Guido Kempel sowie weiteren Verantwortlichen und Gästen in Augenschein genommen.

Bei der Umsetzung dieser Straßenbaumaßnahmen fanden die Belange des Naturschutzes besondere Berücksichtigung. Aufgrund naturschutz- und artenschutzrechtlicher Bestimmungen wurden bereits weit im Vorfeld der eigentlichen Bauarbeiten entsprechende Maßnahmen durchgeführt. So konnten die Auswirkungen des Straßenbauvorhabens auf die Natur und Landschaft minimiert werden. Um nur ein Beispiel zu nennen: In der Vergangenheit hatten sich im Verlauf der K 211 an verschiedenen Stellen Haselmäuse angesiedelt. Bei der Haselmaus handelt es sich um eine dem Siebenschläfer verwandte, besonders geschützte Art. Durch den Straßenausbau wurde es jedoch unvermeidbar, in den Lebensraum der Haselmäuse, das sogenannte Habitat, einzugreifen. Mit biotopverbessernden  Maßnahmen konnte das bislang vorhandene Habitat in unmittelbar angrenzende neue Bereiche verlagert werden. Dies wurde erreicht, indem entlang der K 211 das alte Fichtengehölz in Teilbereichen zunächst gefällt wurde. Im Anschluss wurden andernorts neue, fruchttragenden Laubgehölze gepflanzt. Durch die Schaffung dieser neuen, idealen Lebensbedingungen außerhalb des künftigen Baufeldes werden die Haselmäuse veranlasst, umzusiedeln. Darüber hinaus wurden spezielle Nistkästen aufgehängt, um der Haselmaus in ihrem neuen Lebensraum einen artgerechten Unterschlupf zu bieten. Diese Umsiedlung war erfolgreich: Nach Beobachtungen vor Ort hat die Haselmaus ihren neuen Lebensraum gut angenommen, sodass der Ausbau der Kreisstraße im März 2023 starten konnte.

Fahrbahn war zu eng und zu kurvenreich - Der Ausbau wurde erforderlich, da die Kreisstraße nicht nur von gravierenden Straßenschäden gekennzeichnet war. Sie hatte bislang auch eine geringe Fahrbahnbreite und war in Teilbereichen zu kurvenreich. Ebenso entsprach der Fahrbahnaufbau nicht mehr der dort vorhandenen Verkehrsbelastung. So kam es neben den Fahrbahnschäden verstärkt auch zu Schäden im sogenannten Bankettbereich neben der Fahrbahn. Dementsprechend war ein grundhafter Ausbau mit einer Verbesserung der Linienführung durch einen leicht angepassten Verlauf und eine Verbreiterung notwendig. Der vorhandene Straßenaufbau wurde komplett ausgebaut, die Fahrbahn wurde auf 5,50 bis 6,50 Meter verbreitert, die Kurven entschärft und auch die beiden Kreuzungsbereiche mit der Landesstraße L 3010 sowie L 3195 wurden neu angepasst. Allein die Erdbewegungen belaufen sich auf eine Größenordnung von weit über 30.000 Kubikmeter: Das entspricht in etwa dem Volumen von zehn olympischen Schwimmbecken. Landrat Jan Weckler und die Vertreterinnen und Vertreter aus Gedern und Kefenrod konnten sich nun vor Ort ein genaues Bild über die Maßnahme und deren Umsetzung machen. „Auch Straßenbaumaßnahmen sind eine immer komplexer werdende Angelegenheit, bei der unterschiedliche Interessen zu berücksichtigen sind. Das betrifft insbesondere den Landschafts- und Umweltschutz, der hier einige Herausforderungen mit sich brachte. Nun ist die Straße endlich fertig und unnötige Umwege nicht mehr notwendig. Das Ziel, diese Kreisstraße leistungsfähiger und sicherer zu machen, ist erreicht. Eine gute Nachricht für die ganze Region, insbesondere rund um Kefenrod und Gedern“,  betont Landrat Weckler in diesem Zusammenhang.

Schlechtes Wetter führte zu Verzögerung - Bedauerlicherweise konnte das zeitliche anvisierte Bauende nicht eingehalten werden. Eine ungünstige Wetterlage im Sommer während der notwendigen Erdarbeiten und der frühe Wintereinbruch machten es in Kombination mit dem sehr nassen November leider unmöglich, die Arbeiten wie geplant noch im Dezember 2023 abzuschließen. Somit war eine Winterunterbrechung notwendig. Das verregnete und kalte Frühjahr stellte eine weitere Hürde bei der Fertigstellung dar. Umso mehr bedanken sich sowohl der Wetteraukreis als auch Hessen Mobil bei allen Verkehrsteilnehmenden für ihre Geduld bei der Abwicklung der Arbeiten. Mit dem Projekt wurde eine wichtige Erhaltungsmaßnahme in die Infrastruktur des Wetterauer Kreisstraßennetzes umgesetzt. Insgesamt knapp 3,5 Millionen Euro hat der Landkreis dabei in den Ausbau der rund drei Kilometer langen Kreisstraße investiert. Gefördert wird der Wetteraukreis mit finanziellen Zuwendungen des Landes Hessen nach dem Hessischen Mobilitätsfördergesetz in Höhe von 2,6 Millionen Euro. Der Wetteraukreis und Hessen Mobil wünschen den Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern allzeit gute und vor allem unfallfreie Fahrt.

Bildunterschrift: Landrat Jan Weckler und Kreisbeigeordneter Matthias Walther gemeinsam mit Bürgermeister Guido Kempel, Helmut Klein (Dezernent Planung und Bau Mittelhessen Hessen Mobil) sowie Vertreterinnen und Vertretern der Ortsbeiräte Wenings und Hitzkirchen, der Baufirma Gebrüder Stolz und der Kreisverwaltung.



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